> Cholesterinsenkung durch Rapsöl: Stärker als durch Olivenöl

Olivenöl hat das Image, die Gesundheit zu schützen. Besonders auf Haut, Herz und Gefäße soll sich Olivenöl positiv auswirken. Und Olivenöl - im übrigen Basis der als besonders gesund geltenden sogenannten mediterranen Ernährung - hat in Studien nachgewiesen, dass es das „böse“ LDL-Cholesterin im Blut senken kann. Doch es gibt nicht nur Olivenöl, das zwar clever beworben wird, aber nicht immer die Qualität erfüllt, die es verspricht. Ernährungswissenschaftler haben jetzt gezeigt,  dass Rapsöl die Blutspiegel von Gesamtcholesterin, „bösem“ LDL-Cholesterin sowie Leberenzymen stärker senkt als Olivenöl.

In dem Test erhielten 18 übergewichtigen Männern zwischen 39 und 63 Jahren für die Dauer von vier Wochen entweder 50 g raffiniertes Rapsöl oder 50 g kaltgepresstes Olivenöl bei ausgewogener Kost. Nach Ablauf der Testphase hatte sich das Gewicht der Männer in beiden Gruppen nicht verändert. Dagegen verminderte sich unter Rapsöl im Vergleich zu Olivenöl der LDL-Blutspiegel um 0.45 mmol/l (= 17.4 mg/dl) und der Leberwert AST (Aspartat Aminotransferase, = Glutamat-Oxalazetat-Transferase GOT) um 18%.

Im Nüchternzustand produzierte das Unterhautfettgewebe dieser Männer zudem deutlich weniger entzündungsförderndes Interleukin-6. Gerade die Absenkung der Entzündungsstoffe ist für die Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam-Rehbrücke interessant. „Dauerhaft erhöhte Interleukin-6-Spiegel, die oft bei Übergewicht zu beobachten sind, stehen im Verdacht, eine Insulinunempfindlichkeit der Körperzellen und Typ-2-Diabetes zu fördern“, erklärt Michael Kurse. Tatsächlich hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass Übergewicht (Adipositas) mit chronischen Entzündungen einhergeht, die das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen.

Berliner Ärzteblatt 29.12.2014/ Quelle: Molecular Nutrition and Food Research

 
 
 
 
 
 
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