Die neue Gesundheitsformel: eine Handvoll Nüsse am Tag

Nüsse können ein Heilmittel sein. Ob Wal-, Hasel-, Macadeamia-, Cashew-, Erd-, Para- oder Pecanuss sowie Mandel, Pinienkerne und Pistazien - Nüsse haben eine vorteilhafte gesundheitliche Wirkung. Dafür sorgen der hohte Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen sowie B-Vitamine, Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium und Pflanzenstoffe (Phytosterole, Flavonoide, Phytosterine, Resveratrol) sowie Lecithin und Cholin. Daraus ergibt sich ein Gemisch, das Entzündungen hemmt, den Cholesterinsspiegel und den Blutdruck senkt sowie die Verdauung und die Konzentration fördert. Eine neue Untersuchung belegt jetzt systematisch, wie gesundheitsfördernd Nüsse sein können.


Schon Anfang der 90er Jahre gab es erste Daten aus einer US-amerikanischen Studie mit über 86.000 Frauen, dass 140 Gramm Nüsse pro Woche, die Gefahr eines Herzinfarktes um 35% verminderte. In einer weiteren in den Niederlanden durchgeführten Untersuchung mit 120.852 Frauen und Männern im Alter zwischen 55 und 69 Jahren wurde bei 3202 deren Nusskonsum ermittelt. Durchschnittlich verzehrten Männger 8,1 Gramm und Frauen 4,4 Gramm Nüsse täglich. Im Vergleich zu den Nicht-Nussessern starben Nussliebhaber seltener an Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen sowie Diabetes und neurodegenerativen Erkrankungen. Im Durchschnitt ging dei Sterberate bei täglich 10 Gramm Nüssen zwischen 47% (neurodegenerative Krankheiten) und 17% (kardiovaskuläre Krankheiten) zurück. 


Bei der jetzt in Norwegen und England durchgeführten Analyse von 20 Studien, die sich mit der Auswirkung des Verzehrs von Nüssen beschäftigen, waren rund 820.000 Teilnehmer eingeschlossen. Insgesamt wurden 12.000 koronare Herzkrankheiten, 9.000 Schlaganfälle, 18.000 Herz-Kreislauf- und Krebs-Erkrankungen sowie 85.000 Todesfälle erfasst.


Im Vergleich zu Menschen, die überhaupt keine Nüsse verzehrten, brachten ca. 20 Gramm Nüsse am Tag - das ist ungefähr eine Hand voll - eine Verminderung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um fast 30%, des Risikos an Krebs zu erkranken um 15% und des vorzeitigen Sterbens um 22%. Außerdem wurde der Nusskonsum mit einem verminderten Risiko an einer Atemwegserkrankung (minus 52%) zu sterben oder an Diabetes (minus 39%) und Infektionen (minus 75%) zu erkranken, in Zusammenhang gebracht. 


In der Studie stellte sich als optimale Menge von Nüssen am Tag zwischen 15 und 20 Gramm heraus. Bei dieser Menge war die Risikoverminderung am höchsten. Bis zu einer Menge von 28 Gramm Nüssen am Tag waren bei manchen Erkrankungen noch leichte Verbesserungen zu erkennen. Wurde die Tagesdosis darüber hinaus erhöht, brachte es keine nennenswerte Risikoverminderung mehr. 


Wo der positive Nutzen der Nüsse herrührt, verdeutlicht Dagfinn Aune, die an der Studie mitgearbeitet hat: "Nüsse verfügen über einen hohen Anteil an Ballaststoffen, Magnesium und ungesättigten Fettsäuren - das sind alles Bestandteile, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Cholesterinwerte vermindern können. Vor allem Wal- und Pecanüsse besitzen außerdem ein großes Maß an Antioxidantien, die oxidativen Stress bekämpfen und wahrscheinlich das Krebsrisiko vermindern können. Auch wenn Nüsse einen hohen Fettanteil haben, dann sorgen die Ballaststoffe und das Protein dafür, dass Nüsse die Gefahr von starkem Übergewicht auf Dauer eher senken."


Was die Gewichtszunahme betrifft, so haben Vorbehalte ihre Gründe. Denn Nüsse haben einen Fettgehalt von 35 bis 70%, sind als fast so fetthaltig wie Butter - der Fettgehalt von 100 Gramm Nüssen entspricht dem von 74 Gramm Butter - und schleppen über 600 Kilokalorien mit sich herum. Dennoch haben Wissenschaftler bei 8865 erwachsenen Nussessern - Nusskonsum mindestens zweimal die Woche - heraus gefunden, dass ihr Risiko für eine Gewichtszunahme um 40% unter der von Personen lag, die nur selten Nüsse aßen. 


8.12.2016/ Quelle: BMC Medicine





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/nuesse-08-12-16.php
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