> Langsames Essen lässt Gewicht schwinden

Wer seine Essgeschwindigkeit vermindert, darf darauf hoffen, überflüssige Pfunde zu verlieren. Vor allem, wenn er es zusätzlich schafft, nach dem Abendessen keine Snacks mehr zu verzehren und zwei Stunden vor dem zu Bett gehen, komplett auf eine Nahrungsaufnahme zu verzichten.

Veränderungen in den Ernährungsgewohnheiten können tatsächlich dazu beitragen, starkes Übergewicht  und den Taillenumfang zu vermindern. Mediziner von der medizinischen Fakultät der Universität Fukuoka, Japan, haben dazu Daten aus den Jahren 2008 bis 2013 von 59.717 Frau und Männer ausgewertet. Es handelte sich dabei um Patienten im Alter zwischen 40 und 69 Jahren, bei denen in diesem Zeitraum Typ 2 Diabetes diagnostiziert wurde.

Diese Patienten wurden in drei Kategorien eingeteilt: schnelle (27,3%), normale (36,5%) und langsame (44,4%) Essgeschwindigkeit. Erfaßt wurde auch, ob die Menschen zwischen den Mahlzeiten kleine Snacks aßen, ob sie innerhalb von zwei Stunden vor dem Schlafen etwas verzehrten, ob sie das Frühstück ausließen, ob Alkohol getrunken oder Zigaretten geraucht wurden.

Grundsätzlich bedeutete langsameres Essen einen geringeren BMI (im Durchschnitt 22,3), einen geringeren Anteil von stark Übergewichtigen (im Durchschnitt 21,5%) und einen geringeren Taillenumfang (im Durchschnitt 80,1 cm). Dagegen lag der BMI ( (im Durchschnitt 25), der Anteil von stark Übergewichtigen (im Durchschnitt 44,8%) und der Taillenumfang (im Durchschnitt 86,8 cm) in der Gruppe der Schnellesser jeweils höher. Im Vergleich zu den Schnellessern war bei den Patienten, die mit normaler Geschwindigkeit aßen ein um 29% vermindertes Risiko für Übergewicht, bei den Langsamessern verminderte sich das sogar um 42%.

In der Studienzeit veränderten 51,9% der Studienteilnehmer ihre Essgeschwindigkeit. Es stellte sich heraus, dass diejenigen, die ihre Essgeschwindigkeit vermindern konnten, sowohl ihr Übergewicht wie ihren BMI as auch den Taillenumfang senken konnten. Wer das Frühstück ausließ, hatte ein erhöhtes Risiko für eine Gewichtszunahme. Das traf genauso für Snacks nach den Mahlzeiten und ein Essen auch noch kurz vor dem Schlafengehen zu. Die Häufigkeit von Alkoholkonsum wirkte sich eher das starke Übergewicht mindernd aus, erhöhte aber eher den BMI und den Taillenumfang. Einen Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Gewicht wurde nicht fest gestellt.

Warum die Essgeschwindigkeit das Gewicht beeinflußt, hat seinen Grund wahrscheinlich darin, dass Schnellesser viel zu spät merken, dass sie bereits keinen Hunger mehr haben und deshalb viel zu viele Kalorien verzehren. Langsamesser bemerken dagegen rechtzeitig, dass sie satt werden und hören viel früher zu essen auf.

15.2.2018 cs/ Quelle: BMJ

 
 
 
 
 
 
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