Salz - in hohem Maß in Fertig-Lebensmitteln versteckt - kann zu Durchblutungsstörungen im Gehirn führen (Foto: w.r.wagner / pixelio.de)
Ein hoher Salzkonsum ist einer der wichtigsten ernährungsbedingten Risikofaktoren (Foto: w.r.wagner / pixelio.de)
> Die gesundheitsgefährdenden Folgen einer falschen Ernährung

Ernährungswissenschaftler haben die Gesundheitsgefahren einer riskanten Ernährung, wie sie es nennen, in 195 Ländern erfaßt. Herausgekommen sind nicht nur eine Bewertung von Risikofaktoren und Hinweise auf eine „optimale“ Ernährung, sondern auch eine ernüchternde Bilanz der Folgen.

Die Studie benutzt den Ausdruck „dietary risk factor“, was ungefähr Ernährungs-Risikofaktoren bedeutet. Für die Studie wurden 15 Bereiche - z.B. frisches Obst und Gemüse, ausgewählt, für die die Risiken definiert und gleichzeitig die optimale tägliche Aufnahmemenge bestimmt wurde (siehe Ende des Artikels). Die Daten wurden über einen Zeitraum von 1990 bis 2017 gesammelt.

Weltweit waren Ernährungssünden allein im Jahr 2017 für 11 Mio. Todesfälle, das sind 22% aller Todesfälle von Erwachsenen, und 255 Mio. verlorene Lebensjahre,  das sind 15% aller verlorenen Lebensjahre von Erwachsenen, verantwortlich. Die häufigsten Ursachen für den durch falsche Ernährung hervor gerufenen Tod waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen und Typ 2 Diabetes.

Die drei global am häufigsten aufgefundenen Ernährungssünden waren übermäßiger Salzkonsum sowie zu wenig Verzehr von Vollkornprodukten und frischem Obst. Die am wenigsten weitreichende Falschernährung wurde in zu hohem Verzehr von verarbeitetem Fleisch und rotem Fleisch sowie nicht ausreichender Konsum von Milchprodukten ausgemacht. Im westlichen Europa bestehen die größten Ernährungsfehler im übrigen vor allem im zu geringen Konsum von Vollkorn, Nüssen, frischem Obst und Gemüse sowie dem übermäßigen Verzehr von Salz.

Möglicher Risikofaktor und optimale tägliche Verzehrmenge (in Gramm pro Tag)
1. Wenig frisches Obst (200-300 g)
2. Wenig frisches Gemüse (290-430 g)
3. Wenig Hülsenfrüchte (50-70 g)
4. Wenig Vollkornprodukte (100-150 g)
5. Wenig Nüsse und Keimlinge (16-25 g)
6. Wenig frische Milchprodukte (350-520 g)
7. Viel rotes Fleisch (18-27 g)
8. Viel verarbeitete Fleischprodukte (0-4 g)
9. Viel gesüßte Erfrischungsgetränke (0-5 g)
10. Wenig Ballaststoffe (19-28 g)
11. Wenig Kalzium (1-1,5 g)
12. Wenig Omega-3-Fettsäuren, Fisch (200-300 g)
13. Wenig  mehrfach ungesättigte Fettsäure (9-11% der täglichen Energieaufnahme)
14. Viel Transfettsäuren (0-1% der täglichen Energieaufnahme)
15. Viel Natrium/Kochsalz (1-5 g)

13.4.2019 cs / Quelle: Lancet

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS