Morgens frühstücken hält gesund

Das Frühstück ist eine der wichtigsten
Mahlzeiten am Tag. Vor allem, weil es den Blutzuckerspiegel hebt und
die Energiespeicher auflädt. Doch Ernährungswissenschaftler machen
jetzt ein paar Einschränkungen. Wer morgens nichts herunterbringe,
müsse sich nicht zwingen. Ein zweites Frühstück am Vormittag könne
Verpasstes nachholen. Und: Es sei ein Irrglaube, man könne morgens
essen, so viel und was man wolle. Auch beim Frühstück gilt: Nicht
übertreiben und auf gesunde Zutaten achten.
Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück - oder auch nicht. Denn
nicht jeder verspürt gleich am Morgen den Hunger, um der Volksweisheit
"Frühstücken wie ein Kaiser" nachzukommen. Zwar erkennen Forscher immer
wieder negative Auswirkungen durch das Auslassen der ersten Mahlzeit
des Tages - zuletzt in einer australischen Studie, die darin eine
Quelle für Herzkrankheiten und Diabetes sieht. Die Wissenschaftler um Kylie Smith betonen darin, dass sich fehlendes
Frühstück auf Dauer schädlich auf Bauchumfang, Blutinsulin und das
Cholesterin auswirken kann. Das begünstige in Summe Herzleiden und
Diabetes. Sie analysierten dazu Daten von 2.000 Australiern, die als
Kinder und 20 Jahre später zu ihrem Frühstück befragt worden waren. Das
Frühstück ist damit aus Sicht der Forscher tatsächlich die wichtigste
Mahlzeit des Tages, wie oft behauptet wird. Kritik an dieser Aussage kommt von Alexandra Hofer, der Leiterin der
Österreichischen Gesellschaft für Ernährung: "Niemand sollte sich zu
einem Frühstück zwingen, wenn er am Morgen nichts runterbringt. In
diesem Fall reicht eine Tasse Tee oder Milch völlig, wenn er das dann
am Vormittag mit einigen Scheiben Vollkornbrot, Gemüse und Joghurt
nachholt. Wer hingegen ausgiebig frühstückt, begnügt sich am Vormittag
mit einem Apfel. Es geht um die Summe dieses ersten und zweiten
Frühstückes." Entsprechend gelassen sieht Hofer auch Warnungen, Kinder würden nicht
ausreichend frühstücken. "Derartige Studienergebnisse stammen meist aus
der Wirtschaft. Staatliche Ernährungsberichte zeigen aber klar, dass
die Frühstücksgewohnheiten hierzulande bei Kindern nicht schlecht
sind." Speziell im Kindergarten und in der Grundschule sind Frühstück
und eine Zwischenmahlzeit am Vormittag die Regel, erst bei den Zehn-
bis 14-Jährigen gibt es Einbrüche. "Gerade jugendliche Mädchen, die
erste Diäterfahrungen machen, lassen das Frühstück manchmal dummerweise
aus." Denn auch für die Wiener Ernährungswissenschaftlerin steht außer
Zweifel, dass das Frühstück eine wichtige Funktion innerhalb der
täglichen Mahlzeiten besitzt. "Vor allem hebt es den niedrigen
Blutzuckerspiegel am Morgen. Die aufgenommene Energie braucht der
Körper, um seine Speicher aufzufüllen und in Folge Leistung, Gedächtnis
und Konzentration in Schwung zu bringen." Besonders die Annahme, dass ein ausgiebiges Frühstück vor Übergewicht
schützt, ist für Hofer nicht richtig. "Erstens ist Ernährung nur ein
Faktor neben Bewegung, Genen, sozialen oder anderen Ursachen. Zweitens
zählt nicht das Ausmaß der Mahlzeiten, sondern deren Gesamtkalorienzahl
und wie man diese über den Tag verteilt." Generell sei es immer besser,
öfters kleine statt wenige große Mahlzeiten einzulegen, und sich am
Abend zurückzuhalten. Und auch beim Frühstück gilt: Nicht übertreiben
und auf ausgewogene Nahrung achten. WANC 25.11.2010, Quelle: American Journal of Clinical Nutrition, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/25_11_fruehstueck.php
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