Hühnersuppe: Die Anti-Entzündungs-Kur bei Erkältung

Unsere Omas wussten es: Hühnersuppe
hilft bei Erkältung. Husten, Schnupfen und der benebelte Kopf
verschwinden, die Kraft kehrt zurück und man fühlt sich viel besser.
Tatsächlich ist eine Hühnersuppe die reinste Anti-Entzündungs-Kur bei
einer Erkältung. Bestimmte Stoffe in der Suppe sorgen dafür, dass die
Entzündungen abklingen und die Schleimhäute abschwellen.
  Die Nase läuft, der Hals kratzt und die Stimme bleibt weg - typische
Symptome einer Erkältung. Durchschnittlich leidet jeder Erwachsene in
Deutschland bis zu dreimal im Jahr an einer durch Viren verursachten
Infektionskrankheit der Nasen- und Halsschleimhaut sowie der Bronchien.
Besonders Menschen mit schwachen Abwehrkräften sind sehr anfällig für
die per Tröpfcheninfektion übertragbaren Erkältungsviren. Und die
lauern überall dort, wo sich viele Menschen aufhalten - also etwa in
Bus und Bahn, in Supermärkten oder am Arbeitsplatz. “Ein kurzes Niesen
oder Husten des Gegenübers genügt bereits, um sich anzustecken", so Dr.
Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland. "Wer dem vorbeugen
will, sollte besonders auf Hygiene achten und sich oft die Hände
waschen." Der Grund: Erkältungsviren lassen sich auch durch
Begrüßungsrituale wie einen Wangenkuss oder das Händeschütteln leicht
übertragen. Wen es trotz aller Vorsicht erwischt hat, der sollte sich vor allem
viel Ruhe gönnen und darauf achten, dass er durch das ständige Husten
und Niesen nicht zu viel Flüssigkeit verliert. "Um die Schleimhäute
feucht zu halten, sind zwei bis drei Liter Mineralwasser,
Fruchtsaftschorlen und Früchte- oder Kräutertee pro Tag ideal", rät die
Expertin. Ein positiver Nebeneffekt: Spezielle Teesorten bekämpfen
gezielt die Erkältungssymptome. So beruhigt Kamillentee beispielsweise
Hals und Rachen, während Lindenblütentee das Schwitzen fördert und den
Hustenreiz mildert. Ein bewährtes Mittel, das Großmutter schon kannte, ist die heiße
Hühnersuppe: Sie hilft nicht nur gegen kalte Füße, sondern hemmt auch
Entzündungen. Das belegen Studien an der Universität von Nebraska:
Demnach blockiert Hühnersuppe im Körper bestimmte weiße Blutkörperchen,
die Neutrophile. Diese sind für Entzündungsprozesse mitverantwortlich.
Neutrophile werden bei Virusinfektionen, so auch bei grippalen
Infekten, in großen Mengen freigesetzt. Belegt ist außerdem: In der Hühnersuppe steckt der Eiweißstoff Cystein.
Und der wirkt entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute.
Zusätzlich enthält Hühnersuppe beträchtliche Mengen des Mineralstoffs
Zink – und zwar gebunden an den Eiweißbaustein Histidin. Durch diese
Kombination soll das bei Infekten hilfreiche Zink besonders gut vom
Organismus aufnehmbar sein. Und wie sieht die erkältungshemmende Hühnersuppe aus: Ein Hühnchen – am
besten ein Bio-Hühnchen, weil das Fleisch besser schmeckt – mit
Karotten, Sellerie, Zwiebel und Stange Lauch zum Kochen bringen. Mit
Pfefferkörnern und Lorbeerblatt für rund eineinhalb Stunden im Topf
garen. Sie können Ingwer, der verstärkt die entzündungshemmende Wirkung
und/oder Knoblauch, der wirkt antibakteriell, hinzugeben. Schließlich
das ausgekochte Gemüse entfernen, das Huhn zerkleinern und wieder in
die Brühe geben, dann frisches Gemüse zerkleinern und auch in Topf,
alles noch einmal aufkochen – und fertig. Darüber hinaus ist eine ausgewogene, vitaminreiche Kost Pflicht.
Besonders zu empfehlen: viel frisches Obst und Gemüse. Chicorée,
Knoblauch und Lauch enthalten zudem Stoffe, die den Organismus bei der
Bekämpfung der Erkältung unterstützen. Auch mit Dämpfen und Inhalationen können Erkrankte gegen die
Erkältungsviren vorgehen. "Zwiebeldämpfe lassen beispielsweise die
Schleimhäute abschwellen und wirken dem Hustenreiz entgegen", erklärt
Roth. "Für eine freie Nase und leichteres Durchatmen sorgt das
Inhalieren von Menthol-, Pfefferminz- oder Eukalyptusöl." Auch gegen
die kurzfristige gezielte Einnahme eines leichten Schmerzmittels, etwa
gegen Kopf- und Gliederschmerzen, ist nichts einzuwenden. Doch bringen
die Hausmittel keine Linderung oder hält das Fieber an, ist spätestens
nach drei Tagen der Arzt aufzusuchen. WANC 24.11.10, Quelle: TÜV, Stiftung Warentest





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/24_11_huehnersuppe.php
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