Wer sich Zeit zum Essen nimmt, lebt gesünder

Ein gemeinsames Essen im Kreis der
Familie hilft der Gesundheit. Denn das bedeutet, dass man sich mehr
Zeit für die Mahlzeit nimmt. Und das ist nicht nur gesünder, sondern
hat auch weitreichende andere positive Folgen, wie Forscher
herausgefunden haben.
„Drei bis fünf mal die Woche gemeinsam zu essen", rät Barbara Fiese von
der University of Illinois. Die Professorin für Human Development and
Family Studies ist überzeugt, dass Teenager, die gemeinsame Mahlzeiten
im Familienkreis einnehmen, greifen weniger oft zum Glimmstängel sowie
zu Marihuana greifen und weniger Alkohol trinken. Zudem hätten Kinder,
deren Familien regelmäßig gemeinsam am Tisch sitzen, ein deutlich
größeres Vokabular. Offensichtlich wirke sich das gemeinsame Mahl auch positiv auf die
gesamte Esskultur des Nachwuchses aus und verursache weniger oft
Essstörungen bei Kindern. Und Kinder, die gemeinsam mit ihren Eltern
essen, seien seltener adipös. „Mahlzeiten, die zu Hause serviert
werden, sind häufiger kalorienärmer und weniger fett als in
Restaurants", betont die Forscherin eine weitere Facette des häuslichen
Essens. „Die Ergebnisse sind bekannt", bestätigt Ernährungswissenschaftlerin
Alexa Leonie Meyer vom Institut für Ernährungswissenschaften der
Universität Wien. Wer sich mehr Zeit zum Essen nimmt, lebe gesünder.
Die Studie unterstreiche allerdings wichtige sozialpolitische Aspekte
einer gemeinsam eingenommenen Mahlzeit. „Die psychologischen Effekte
sind tatsächlich bedeutend", so Meyer, die allerdings auch einräumt,
dass ein gewisser Hintergrund vorhanden sein müsse. Dazu gehöre eben
Wissen über gesunde Ernährung oder das Interesse an einem gemeinsamen
Tischgespräch inklusive der Gesprächskultur. „Wer Interesse daran hat,
gutes Essen zu sich zu nehmen und ein wenig darüber informiert ist, wie
eine gute Ernährung aussieht, kann auch in Restaurants oder Lokalen
gesund essen." Grundsäztlich müsse dem Trend entgegen gewirkt werden, dass „wenn es zu
mühevoll ist, ein gesundes Essen zu kochen, greifen die meisten lieber
zu Fertiggerichten.“ Deshalb rät Meyer: „Beim Essen sollte man sich auf
das Essen konzentrieren und sich Zeit nehmen." Das sei wichtig, damit
der Körper das Sättigungsgefühl erreiche. „Wer zum Beispiel beim Essen
geht, kann sich nicht konzentrieren. Zudem sind viele der angebotenen
Snacks, die auf der Straße im Gehen konsumiert werden, zu kalorienreich
oder zu süß." WANC 14.09.09/ Quelle: Informationszentrum für die Landwirtschaft





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/14_09_gemeinsam_essen.php
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