Smoothies: Beliebt, aber kein Obstersatz

Besonders bei Kindern und Jugendlichen,
aber auch bei Erwachsenen sind sie beliebt: die Smoothies. Das sind
breiige Obst- und Gemüsedrinks, die aber oft nicht halten, was
sie versprechen. Frisches Obst und Gemüse können sie in den
seltensten Fällen ersetzen.


Glaubt man mancher Werbung, kann man
mit Smoothies leicht seinen Tagesbedarf an Obst und Gemüse
decken - und muss noch nicht einmal dabei kauen. Eine Botschaft, die
anscheinend bei den Kunden ankommt. Denn die Verkaufszahlen der
Fruchtdrinks schnellen in die Höhe. Doch die Verbraucherzentrale
Sachsen warnt davor, dass der sämige "Obst- und Gemüsebrei"
keinen gleichwertigen Ersatz für frische Früchte und
Rohkost bietet.



An Obst und Gemüse, das man
richtig beißen und kauen muss, isst man länger und erzielt
dadurch einen größeren Sättigungseffekt. Außerdem
liefern sie bei geringem Energiegehalt viele wertvolle
Pflanzeninhaltsstoffe. "Zu bedenken ist auch, dass Smoothies
aufgrund ihres hohen Gehaltes an Fruchtzucker und wegen des hohen
Energiegehaltes als Durstlöscher nicht geeignet sind, sondern
eher einer kleinen Zwischenmahlzeit entsprechen", meint Dr.
Birgit Brendel, Ernährungsreferentin der Verbraucherzentrale
Sachsen.



Entscheidend für die Qualität
eines Smoothies sei die Herstellungsmethode. Hochwertige Produkte
werden auf Basis von Fruchtmark und Fruchtpüree aus geschälten,
entkernten Früchten hergestellt. Abgesehen vom Verlust
wertvoller Inhaltsstoffe aus den Schalen bleiben so die Nährstoffe
weitgehend erhalten.



Viele Hersteller setzen aber
Fruchtpürees und Obst- und Gemüsesäfte aus
verarbeiteten Konzentraten ein, mahnt die Verbraucherzentrale. Je
höher der Anteil an Saftkonzentraten sei, desto weniger
wertvolle Inhaltsstoffe, wie Vitamine, sekundäre Pflanzen-,
Mineral- und Ballaststoffe, sind im Endprodukt noch enthalten.
Smoothies mit Zucker, Aromastoffen oder zugesetzten Vitaminen sind
auf jeden Fall weniger empfehlenswert.



Mit Preisen zwischen rund 0,35 bis
0,75 Euro pro 100 ml waren die Trendprodukte im Vergleich
zur entsprechenden Menge Obst oder Gemüse zum Teil deutlich
teurer. "Wer Smoothies trinken möchte, sollte also auf die
Zutatenliste achten und ein Produkt wählen, das zum größten
Teil aus der kompletten Frucht, ohne Konzentrate hergestellt ist und
keine Zusatzstoffe enthält", empfiehlt Brendel.



Schon vor einiger Zeit hatte die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) vor den Smoothies
gewarnt. Vor allem die Werbeaussage, dass mit 100 Millilitern
des Produktes die Hälfte der empfohlenen täglichen Ration
an Obst und Gemüse verspeist werden könnten, bemängelte
die DGE. Zur optimalen Versorgung mit den nötigen Nährstoffen,
sollten täglich etwa 600 g Obst und Gemüse auf dem
Speiseplan stehen. Darunter könne dann auch gelegentlich ein
Smoothie aus ganzen Früchten als kleine Mahlzeit enthalten sein.



WANC 14.05.08





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/14_05_smoothies.php
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