Lebensmittel mit Zusatznutzen: Wirkung kaum wissenschaftlich erforscht
> Functional Food: Umstrittener Nutzen

Functional Food verspricht gesundheitlichen Nutzen - zum Beispiel Senkung des Blutdruckes und Senkung des Cholesterinspiegels. Doch ob die versprochenen Wirkungen eintreten oder es sogar auch noch unerwünschte Wirkungen gibt, ist bisher kaum erforscht.

Zur Vorbeugung und Behandlung verschiedener Erkrankungen werden inzwischen "funktionelle Nahrungsmittel" angeboten. "Functional Food" soll etwa den Fettstoffwechsel regulieren, den Blutdruck senken oder Eisenmangel beheben. Ob sie langfristig ungefährlich sind, ist jedoch in den wenigsten Fällen wissenschaftlich untersucht.

"Aufgrund ihrer natürlichen Herkunft wird vielen Produkten bisher ein Unbedenklichkeits-Bonus zugesprochen, der nicht gerechtfertigt ist", warnt Prof. Dr. med. vet. Helmut F. Erbersdobler vom Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.


Als "Functional Food" werden Lebensmittel bezeichnet, die mit Vitaminen, Spurenelementen oder anderen Wirkstoffen angereichert sind, um einen "Zusatznutzen" zu bewirken. Zu den viel versprechenden Wirkstoffgruppen gehören die pflanzlichen Sterole und Stanole.

In Margarine angereichert sollen sie den Cholesterin-Spiegel senken und so vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Erste Studien haben ihre Wirksamkeit gezeigt. Dennoch blieben viele Fragen über Nebenwirkungen offen, betont Erbersdobler. Unklar sei zudem, inwieweit sie die Wirkung fettsenkender Medikamente beeinflussen.

Auch die Anreicherung von Nahrungsmitteln mit Spurenelementen wie dem Eisen ist umstritten. Einerseits leiden viele Frauen an einem Eisenmangel. Bei Männern und Kindern dagegen, kann eine Überversorgung langfristig gesehen zu Schädigungen führt.


WANC 05.04.05
 
 
 
 
 
 
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