Trinken Sie Gen-Milch?

Greenpeace hat zusammen gestellt, welche Molkereien genmanipuliertes Tierfutter einsetzen, damit Sie am Kühlregal entscheiden können, ob Sie Genprodukte kaufen oder nicht.

"Verbraucher wollen keine Gentechnik im Essen, auch nicht im Futter der Milchkühe", sagt Carmen Ulmen, Gentechniksprecherin von Greenpeace. Nach einer Emnid-Umfrage vom Dezember wollen 94 Prozent aller Verbraucher, dass Milch, Fleisch und Eier gekennzeichnet werden, wenn die Tiere Gen-Futter bekommen. Bisher sind tierische Produkte von der EU- Kennzeichnungspflicht für Gen-Food ausgenommen.

Deshalb hat Greenpeace Milchregale öffentlich ausgestellt, in denen gezeigt wird, welche Milchprodukte von Kühen stammen, die genmanipuliertes Tierfutter zu fressen bekommen. Außerdem gibt es den Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" in der 6. Auflage mit dem Schwerpunkt "Milchprodukte".

Unter der Überschrift "Achtung Gen-Milch!" finden Verbraucher in
der roten Rubrik des Milchregals Frischmilch, Joghurts oder Sahne von
Kühen, die genmanipuliertes Tierfutter in den Trog bekommen. Rot sind auch die Firmen gelistet, die die Aussage gegenüber Greenpeace verweigert haben. Dazu gehören Müller (Marken Müllermilch, Weihenstephan, Sachsenmilch), Danone (z.B. Fruchtzwerge, Dany), Bauer, Campina (z.B. Landliebe), Zott und Nordmilch.

Doch der Verzicht auf Gen-Futter ist möglich. Tierfutter ohne Gen-Pflanzen bieten 88 deutsche Futtermittelhändler, die Greenpeace in einem aktuellen Verzeichnis nennt. Weltweit sind 44 Prozent aller Sojapflanzen und 86 Prozent alle Maispflanzen gentechnikfrei.

Unter der grünen Rubrik "Empfehlenswert" wird im Milchregal und im Greenpeace-Ratgeber beispielsweise die größte Molkerei der Schweiz, Emmi, gelistet. Als erste deutsche Molkerei hat die Andechser
Molkerei Scheitz mit ihren 140 konventionell arbeitenden Milchlieferanten zum 1. Januar 2005 die Versorgung des Milchviehs ohne genmanipuliertes Futter vereinbart. Bei allen Bio-Molkereien ist Futter ohne Gen-Pflanzen ohnehin Standard. Molkereien wie Ehrmann, Gropper und die Upländer Bauernmolkerei sind in die gelbe Rubrik einsortiert, da sie zwar Gen-Futter ausschließen wollen, dies aber noch nicht garantieren können.

WANC 01.02.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/01_02_genmilch.php
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