Morgens zu frühstücken, scheint Diabetes und Herzproblemen vorzubeugen (Foto: DAK/Schläger)
Morgens zu frühstücken, scheint Diabetes und Herzproblemen vorzubeugen (Foto: DAK/Schläger)
> Ist Frühstück eigentlich die wichtigste Mahlzeit am Tag?

Früher hieß es: Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler. Inzwischen hat diese Regeln einige Risse bekommen. Inzwischen empfehlen Ernährungsexperten, mehr auf die biologische Uhr zu hören und keine zu großen Mahlzeiten zu verzehren. Dabei taucht regelmäßig die Frage auf, wie wichtig denn das Frühstück ist? Manche selbsternannten Ernährungsgurus raten dazu, ganz auf das Frühstück zu verzichten, weil das gesund und schlank mache. Eine neue Studie klärt jetzt die Funktion des Frühstückens auf.

Die Studie stellt fest, dass regelmäßiges Frühstücken die Art und Weise beeinflusst, wie unsere Körperfettzellen die Aktivitäten des Fettstoffwechsels steuern. Das Frühstück sorgt für einen verminderten Fettstoffwechsel, aber für eine gesteigerte Zuckeraufnahme in den Zellen. Das, so die Wissenschaftler, kann das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme senken.

Britische Mediziner haben 29 schlanke und 20 übergewichtige Erwachsene je zur Hälfte entweder frühstücken lassen oder nicht frühstücken lassen. Die Frühstücker verzehrten bis 11 Uhr etwa 700 Kilokalorien, die Nicht-Frühstücker 0,0 Kalorien. Nach sechs Wochen wurden verschiedene Maßzahlen erhoben, anhand deren man den Fettstoffwechsel und die kardiologische Gesundheit bewerten kann.

Bei den Schlanken erhöhte sich bei den Nicht-Frühstückern der Fettstoffwechsel um 14%, die Zuckeraufnahme der Zellen verminderte sich um 20%. Bei Übergewichtigen gab es keinerlei Unterschiede zwischen Frühstücken und Nicht-Frühstücken.

Für die Wissenschaftler bedeutet das, dass die Menge von Körperfett die Auswirkungen von Ernährung verändert. Die manchmal vorgebrachte Auffassung, dass Nicht-Frühstücken die Fettverbrennung und damit das Abnehmen erleichtert, gilt offenbar nur für schlanke Menschen. Auch die Vorstellung, dass Nicht-Frühstücken sich positiv auf den Zuckerhaushalt auswirkt, bestätigt sich nicht. Grundsätzlich scheint Frühstücken mehr für die Gesundheit zu bringen, als darauf zu verzichten. Aber die wichtigste Mahlzeit am Tage ist das Frühstück anscheinend auch nicht.

29.11.2017, cs / Quelle: The Journal of Physiology

 
 
 
 
 
 
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