Energydrinks gemixt mit Alkohol: Verharmloste Gefahren

Energydrinks mit Alkohol zu mixen ist populär. Und wenn man verschiedenen Studien trauen darf, dann verursachen sie auch keine oder nur geringe gesundheitliche Schäden. Doch Peter Miller, Professor an der Deakin Universität in Victoria, Australien, macht sich so seine Gedanken. Denn über die wahren Gefahren gibt es kaum Studien. Und die, die es gibt, die wurden meist von den Herstellern dieser Drinks finanziert.

Es gibt nicht wenige Wissenschaftler, die in ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis kommen, dass man sich über die Risiken der Kombination von Energydrinks und Alkohol keine Gedanken machen müssten. Miller hat genauer nachgeschaut und heraus gefunden, dass viele dieser Wissenschaftler von Red Bull gesponsert werden. So wurden vier der fünf Wissenschaftler, die 2012 auf einer Konferenz der Australasian Professional Society on Alcohol and Drugs Studienergebnisse zum Themengebiet Alkohol und Energydrinks präsentierten von Red Bull finanziell unterstützt.

Miller macht sich Sorgen über die Rolle von Red Bull. Denn er ist der Auffassung, dass es nicht genügend valide Informationen zu dem Thema gibt. Er hat Daten ermittelt, dass in Australien an Freitags- und Samstagsabenden 40% der Menschen auf den Straßen stark angetrunken waren und etwa ein Viertel dieser Betrunkenen mehr als zwei Energydrinks genossen hatten. In den USA gaben 73% und in Italien 85% der Universitätsstudenten an, im vergangenen Monat Energydrinks mit Alkohol gemixt zu haben.

Vorliegenden Zahlen nach, haben Menschen, die Energydrinks mit Alkohol mixen, einen höheren Alkoholpegel als die, die solche Mixturen nicht machen. Außerdem tendieren sie dazu mehr Alkohol zu trinken, sind häufige in aggressive Aktionen verwickelt, werden häufiger verletzt, zeigen vermehrt Symptome von Alkoholabhängigkeit und fahren häufiger im trunkenen Zustand Auto.

Miller meint, dass die Rolle der Energydrinks bei Alkoholvergiftungen noch gar nicht erforscht wurde. Und es müssten endlich unabhängige Studie durchgeführt werden, die die gesundheitlichen Folgen von Energydrinks und Alkohol genau untersuchen.

Berliner Ärzteblatt 11.09.2013/ Quelle: BMJ 2013





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/energydrinks-12-09-13.php
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