Zucker schädigt die Gesundheit umfassend

Zucker ist nicht gesund. Klar. Gemein ist, dass wir Zucker zu uns nehmen, wenn wir es oft gar nicht wissen. Zucker versteckt sich z.B. in Fruchtjoghurts, Fertiggerichten, Ketchup, Müsli und Marmeladen, wahre Zuckerbomben sind Limonaden. Eine Datenanalyse von Ergebnissen verschiedener Ernährungsstudien hat nun den Zusammenhang von Zuckerkonsum mit verschiedenen Krankheiten untersucht.


34 Kilogramm Haushaltszucker verzehrt jeder Deutsche pro Jahr. Manchen ist gar nicht bewußt, wie viel Zucker in vielen Produkten enthalten ist. Sechs Stück Würfelzucker stecken in einer Tiefkühl-Salami-Pizza, 39 Stück in einem Fitness-Müsli, 9 Stück in einer Packung Kartoffelsalat aus dem Kühlregal, 25 Zuckerwürfel pro 700 Gramm Rotkohl aus dem Glas, 8 Zuckerwürfel pro 200 Gramm Früchtejoghurt und 12 Zuckerwürfel pro 100 Gramm Cornflakes. In manchen Smoothies oder Fruchtsäften, die allgemein als gesund gelten, ist mehr Zucker drin als in Cola.


Zucker ist gemein. Süßes spricht im Gehirn Areale an, die auch auf Alkohol und Nikotin reagieren. Manche Wissenschaftler sind deshalb sicher, dass in Zucker genauso ein Suchtpotential steckt. Und darüber hinaus schadet es auch unserer Gesundheit. Mediziner von Universitätskliniken in den USA und China haben nun die Ergebnisse von 8601 Quellen ausgewertet, die sich mit dem Effekt von Zuckerkonsum auseinandersetzen.


Insgesamt fanden die Mediziner einen Zusammenhang von Zuckerkonsum und dem Entstehen von Gesundheitsschäden bei 18 endokrinen und metabolischen, zehn Herz-Kreislauf-, sieben Krebs- und zehn weiteren Krankheiten (neuropsychiatrische - z.B. Epilepsie, Demenz, Parkinson, Zähne, Leber, Knochengerüst, Allergien).


Endokrine und metabolische Ergebnisse
Im Vergleich von einem hohen zu einem niedrigen Zuckerkonsum ergab sich ein höheres Risiko für eine Fettleber und eine Erhöhung des Fettanteils im Körper. Das Risiko für Übergewicht stieg um 55% vor allem bei Kindern. Ein Serving (eine Portion - entspricht etwa einem Teelöffel) erhöhte das Gichtrisiko um 4%, das Risiko für die Vorstufe - ein erhöhter Harnsäurespiegel - wurde durch hohen Zuckerkonsum um 35% gesteigert. Außerdem stieg die Gefahr am metabolischen Syndrom oder Typ-2-Diabetes (mit jeder Portion Zucker erhöhte sich das Risiko um 27%) zu erkranken.


Herz-Kreislauf
Pro 250 mL/Tag von Limonaden steigerte das Risiko für eine koronare Herzerkrankung um 17% und für einen Schlaganfall um 7%. Im Vergleich von hohem zu wenigem Zuckerkonsum war die Gefahr einen Herzinfarkt zu bekommen um 19% und für Bluthochdruck um 36% erhöht. Für jede Extraportion Zucker am Tag erhöhte sich das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung um 8%.


Krebs
Die Gefahr für die Entwicklung eines Leberkarzinoms nahm dosisabhängig (hoher im Vergleich zu niedrigem Zuckerkonsum) um 100% zu. Wer 25 g/Tag Fruktose zu sich nahm war mit einem um 22% erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs konfrontiert. Außerdem fanden sich Hinweise, dass erhöhter Zuckerkonsum das Brustkrebs- und Prostatakrebsrisiko um 17% steigerte.
Allerdings ergaben die Analysen auch, dass Zuckerkonsum einen schützenden Effekt vor Hirntumoren haben könnte. Zucker schien auch keinen Einfluß auf das Entstehen von Krebs der Gallenwege, der Blase, des Dickdarms, des Darms, des Gebärmutterhalses, der Speiseröhre, des Magens, des Blutes, der Niere, der Lunge, des Nasenrachenraumes und der Bauchspeicheldrüse zu haben.


Ernährungsratschlag: Nicht mehr als 25 Gramm Zucker am Tag
Die Wissenschaftler merken an, dass viele Ergebnisse aus Beobachtungsstudien stammen, deren Datenqualität weniger hoch ist als bei klinischen Studien. Insbesondere beim Zusammenhang von Zucker und Krebs würden wirklich belastbare Daten fehlen. Dennoch gebe es genügend Hinweise für einen Zusammenhang, was aber weitere Studien notwendig mache.


Aus ihren Analysen kristallisierten die Mediziner folgende Ernährungsratschläge heraus: Der Konsum von Zucker sollte auf 25 g/Tag (etwa sechs Teelöffel) reduziert und nicht mehr als 200-350 ml/Woche gesüsste Getränke und Limonaden getrunken werden.


Quelle: thebmj
16.5.2023





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/Zucker-gefahren-16-5-2023.php
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