Ungesunde Ernährung: Veränderungen unerwünscht

Wir essen zu viel und zu fett. Und wir bewegen uns zu wenig. Das moniert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Doch der Wille, seine Gewohnheiten zu ändern, scheint gering. Die Folgen für unsere Gesundheit sind katastrophal.

Zu fett und zu viel - so lauten nach wie vor die Hauptfehler bei den deutschen Essgewohnheiten. Problematisch ist vor allem, dass mehr Kalorien verzehrt werden, als für den heute üblichen bewegungsarmen Alltag notwendig wären. Eine träge Lebensweise ist inzwischen für die meisten Menschen Realität. Computerarbeitsplätze mit sitzender Tätigkeit erleichtern nicht nur in Büros, sondern bei der Lagerarbeit und in der Produktion an vielen Maschinen die Arbeit. Das hat Konsequenzen: Zahlreiche Laufwege, Treppen steigen oder körperlich schwere Arbeiten fallen weg. Wer seine Freizeit zudem träge auf dem Sofa verbringt und alle Besorgungen mit dem Auto erledigt, läuft Gefahr, dick zu werden.

In Deutschland haben über 65 % der Männer und etwa 55 % der Frauen Übergewicht (BMI >25 kg/m²) und damit erhöht sich ihr Risiko an Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten und bestimmten Krebsarten wie z. B. Dickdarmkrebs zu erkranken. So stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung  e. V. (DGE) in ihrem Ernährungsbericht 2004 fest: "Zur Verbesserung der Ernährungssituation ist eine Verhaltensänderung in der
Bevölkerung erforderlich. Diese betreffen nicht nur die Ernährung, sondern auch die Zunahme der körperlichen Aktivität".

Diese Aussage ist nicht neu. Bereits in früheren Ernährungsberichten hieß es: "Die Deutschen essen zu viel und zu fett." Man könnte den Eindruck gewinnen, wir seien in doppelter Hinsicht träge: bewegungsmüde und zu bequem für Veränderungen. Das heißt konkret: Es muss sich etwas tun in Deutschland; mehr bewegen und die Essgewohnheiten deutlich verändern.

"Nährstoffdichte" Lebensmittel lautet das Zauberwort für die Lebensmittelauswahl bei wenig Bewegung. Das sind Lebensmittel, die sowohl einen niedrigen Energiegehalt haben als auch viele wichtige Nährstoffe enthalten. Dazu zählen z. B. Gemüse, Obst, Vollkorngetreideprodukte und fettarme Milchprodukte. Gemüse, Obst und Kartoffeln dürften deutlich öfter auf den Tellern liegen. 650g Gemüse und Obst täglich, das wäre ideal - tatsächlich erreichen wir durchschnittlich nur rund 300g.

WANC 31.01.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/31_01_ernaehrung.php
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