Verpackter Käse
Bispenol A: Kunststoffmoleküle können bedenkliche Auswirkungen auf den Hormonhaushalt haben
> Plastik im Essen: Hormonstörungen

Beim Essen nehmen wir unwissentlich
chemische Stoffe zu uns, die sich auf unser Hormonsystem auswirken.
Das ist schlecht für unsere Gesundheit. Doch geschützt
werden wir nicht. Im Gegenteil: Die Grenzwerte wurden erhöht.


Eine US-amerikanische Studie offenbart
den Umfang des Problems: Wir führen uns mit dem Essen auch
Kunststoffmoleküle in Mengen zu, die bedenkliche Auswirkungen
auf den Stoffwechsel haben. Bisphenol A (BPA), ein Hauptbestandteil
von Plastik, ist eine hormonell wirksame Chemikalie. Versuche
ergaben, dass diese bei männlichen Tieren eine verringerte
Spermienproduktion, bei weiblichen eine verfrüht einsetzende
Geschlechtsreife verursacht.



BPA findet sich in Lebensmittelfolien
ebenso wie in Babyflaschen; auch in Zahnfüllungen wird es
verwendet. Das Ausmaß der BPA-Belastung im menschlichen Körper
ist offenbar viel größer als bislang angenommen:
Wissenschaftler der staatlichen Zentren für Krankheitskontrolle
und Prävention in den USA haben Urinproben von
2500 repräsentativ ausgewählten Personen untersucht
und fanden bei 92 Prozent der Proben messbare Mengen von BPA. Die
Konzentration war "substanziell höher als jene, die in
Tierversuchen bereits zu Krankheiten und Geburtsschäden geführt
hatte".



Die Chancen für eine BPA-Reduktion
stehen indes schlecht: Die EU-Behörde für
Lebensmittelsicherheit hat im vergangenen Jahr die Grenzwerte für
die BPA-Aufnahme von täglich zehn auf 50 Mikrogramm pro
Kilogramm Körpergewicht heraufgesetzt. Säuglinge nehmen
derzeit 13 Mikrogramm der Chemikalie pro Kilogramm auf - knapp
ein Drittel mehr als nach dem früheren Grenzwert zulässig.



WANC 25.03.08/Quelle: GEO, Ausgabe 4/08

 
 
 
 
 
 
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