Ernährungswissenschaftler warnen vor einer einseitigen Ernährung (Foto: DAK)
> Mangelerscheinungen bei Makrobiotik, veganer Ernährung und Co

Die Ernährung ist wichtig für die Gesundheit. Aber sie ist oft auch Ausdruck ethischer, ökologischer und philosophischer Überzeugungen. Doch Ernährungskonzepte, die auf bestimmte Lebensmittel verzichten, können Mangelerscheinungen hervorrufen.

Vorsichtig sollte man etwa an die Makrobiotik herangehen, rät der Bundesverband Deutscher Internisten, denn die Gefahr von Mangelerscheinung ist Experten zufolge groß. Die ursprüngliche Lehre schreibt vor, dass die Nahrung zu 60% aus Getreide besteht, dazu gibt es gekochtes Gemüse, Hülsenfrüchte, Meeresalgen, viel Salz und möglichst wenig Flüssigkeit. Besser seien moderne Formen der Makrobiotik, die Rohkost, Eier und fetten Fisch in bestimmten Maßen zulassen. Anhänger der relativ komplizierten Extremkost sollten zudem über ein fundiertes Ernährungswissen verfügen, sonst drohen Kalzium-, Eisen- und Vitamin-B-Mangel.


An Kalzium und Vitamin B12 fehlt es meist auch bei der veganen Ernährung, die tierische Produkte in jeglicher Form ablehnt, also auch Eier und Milcherzeugnisse. Veganer sollten daher ergänzend Kalzium und Vitamin B12 einnehmen. Die Eiweißversorgung sollte über bestimmte Pflanzenkombinationen sichergestellt werden. Als Ersatz für tierische Eiweiße haben sich beispielsweise Mais und Bohnen bewährt.


Für auf Dauer gänzlich ungeeignet halten Ernährungswissenschaftler die frutarische Ernährung sowie das Rohkostkonzept. Anders als bei den Veganern sind bei den Frutariern nicht nur tierische Produkte tabu, sondern auch Knollen, Wurzeln oder Blätter. Gegessen wird nur, was die Pflanzen freiwillig hergeben. Dies gefährdet jedoch nicht nur die Eisen-, Zink- und Jodversorgung, sondern liefert dem Körper zudem zu wenig Fettsäuren und Kalzium.


Rohköstler wiederum, die fast ausschließlich unerhitzte Lebensmittel zu sich nehmen, könnten zwar über den Verzehr von Rohmilch oder rohem Fleisch Mangelerscheinungen vermeiden, dennoch ist die Ernährung zu einseitig. Eine Studie der Universität Gießen hat zudem gezeigt, dass die Energieaufnahme von Rohköstlern oft nicht ausreichend ist, da sehr viel gekaut werden muss. Mögliche Folgen sind Untergewicht und permanentes Kältegefühl.


WANC 22.04.08

 
 
 
 
 
 
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