Dicker Körper
Übergewicht: In den Industrieländern steigt die Anzal der Personen mit Übergewicht oder Fettleibigkeit (Foto: vienna-doctor.com)
> Übergewicht: Eine Krankheit wird zur Seuche

Das Maß von Übergewichtigkeit
und Fettleibigkeit hat einen seuchenartigen Charakter angenommen.
Damit steigt für die betroffenen Personen das Risiko,
Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes zu bekommen, dramatisch an.
Indikator dafür ist der Bauchumfang.


Aktuell leiden weltweit 24 Prozent
der Männer unter Adipositas und 40 Prozent unter
Übergewicht. Bei den Frauen liegen die Werte bei 27 Prozent
und 30 Prozent. Dies sind die Ergebnisse der IDEA Studie
(International Day for Evaluation of Abdominal Obesity).



IDEA zieht eine Bilanz über die
Ausbreitung der beiden untersuchten „Volkseuchen“: Mehr als die
Hälfte der Teilnehmer leidet an abdominaler Fettleibigkeit
(56 Prozent der Männer und 71 Prozent der Frauen) und
mehr als 60 Prozent der Männer und 50 Prozent der
Frauen sind entweder adipös oder übergewichtig (mit einem
BMI über oder gleich 25kg/m²).



Bei Adipositas (BMI über oder
gleich 30kg/m²) differenziert die Häufigkeit sehr nach
einzelnen Ländern und Kontinenten: von 7 Prozent bei der
asiatischen Bevölkerung bis hin zu 36 Prozent bei den
Kanadier/innen.



Angesichts dieser Ergebnisse fordern
die Forscher die Regierungen auf, zusätzliche
Präventionsmaßnahmen zu treffen, beispielsweise durch die
Motivation zur körperlichen Betätigung und zu einer
vollwertigen Ernährung. Diese beiden Faktoren sind noch immer
die Schlüssel zur Lösung dieses Problems, unterstreicht Dr.
Beverley Balkau, Koordinatorin dieser Studie.



Sie wurde an mehr als 165 000
Menschen im Alter von 18 bis 80 Jahren aus 63 Ländern
aller fünf Kontinente durchgeführt. Für jeden
Teilnehmer wurden das Alter, die Größe, das Gewicht, Herz-
und Diabetesvorgeschichten und der Taillenumfang festgehalten. Dieser
zuletzt genannte Parameter ermöglicht die Feststellung einer
abdominalen Adipositas.



Balkau bewertet den Taillenumfang als
einen verlässlicheren klinischen Risikomarker für Herz- und
Kreislauferkrankungen und Diabetes als der BMI (Body-Mass-Index).
Daher betont die Forschungsdirektorin der Inserm Einheit
„Epidemiologie und Biostatistik“ den deutlichen Zusammenhang
zwischen dem Anstieg dieser Erkrankungen und der Vergrößerung
des Bauchumfangs.



Selbst bei schmalen Menschen steigt das
Risiko für diese Erkrankungen bei wachsendem Bauchumfang. Bei
Männern, deren Bauchumfang um 14 cm wächst, steigt
dieses Risiko um 35 Prozent, bei Frauen, deren Taillenumfang um
15 cm zunimmt, erhöht sich das Risiko um 40 Prozent.



WANC 19.11.07

 
 
 
 
 
 
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