Smoothies: Doch besser frisches Obst und Gemüse

Smoothies, der Begriff scheint
Verbraucher wie Hersteller zu elektrisieren. Obwohl es bei den
Fruchtsäften, denn nichts anderes verbirgt sich hinter dem
Begriff, enorme Qualitätsunterschiede gibt – frisches Obst und
Gemüse können sie nicht ersetzen.


Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung (DGE) http://www.dge.de
ist bei einer aktuellen Untersuchung der Frage nachgegangen, ob
Smoothies ein echter Ersatz für pures Obst und Gemüse sein
können. Im englischsprachigen Ausland gelten diese - zum
Unterschied zu normalen Fruchtsäften - aus ganzen Früchten
gewonnenen Getränke bereits länger als Wellness-Trend. Seit
Anfang 2007 erobern sie aber auch hierzulande die Supermarktregale.
Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens ACNielsen wurden in den
vergangenen zwölf Monaten allein in Deutschland knapp 16 Mio.
Liter davon verkauft. Laut einer aktuellen Studie des Instituts GfK
erreichen die gekühlten Fruchtdrinks auch in Österreich
bereits nach einem halben Jahr eine Reichweite von 14 Prozent.



"Wir beobachten in letzter Zeit
verstärkt den Versuch vieler Unternehmen, alles unter dem
Begriff 'Smoothie' zu vermarkten", erklärt Antje Gahl,
Ernährungswissenschaftlerin und DGE-Sprecherin. Man habe
festgestellt, dass sich hinter diesem Begriff durchaus sehr
verschiedene Produkte verbergen können. Einige seien
hauptsächlich aus Saft oder Saftkonzentraten hergestellt und
unterscheiden sich daher kaum von normalen Fruchtsäften. "Echte
Smoothies bestehen nur aus Fruchtmark bzw. -püree, Direktsäften
und gegebenenfalls Fruchtstücken", so Gahl. Zu beachten
seien vor allem auch die qualitativen Unterschiede der angebotenen
Produkte, die es Ernährungsexperten nur schwer erlauben, eine
generelle Beurteilung der Getränke abzugeben.



Trotz des Fehlens eines einheitlichen
Standards nennt die DGE-Sprecherin einige wesentliche Punkte, weshalb
frischem Obst und rohem oder schonend gegartem Gemüse gegenüber
den Smoothies der Vorzug gegeben werden sollte. "Zunächst
einmal ist im Vergleich zum direkten Obst- und Gemüseverzehr der
Gehalt an wichtigen Inhaltsstoffen in Smoothies wesentlich geringer",
erläutert Gahl. Zudem würden frisches Obst und Gemüse
aufgrund ihres großen Volumens besser zur Sättigung
beitragen. Auch das Kauerlebnis und die hohe geschmackliche
Variationsbreite gehe bei Smoothies verloren. "Durch das Kauen
wird der Vorgang des Essens verlängert, wodurch wiederum der
Sättigungseffekt besser zur Geltung kommt", so die
Ernährungsexpertin. Auf jeden Fall sollten Smoothies aber nicht
zusätzlich verzehrt werden, da Produkte mit viel Obst einen
besonders hohen Fruchtzuckergehalt aufweisen.



Problematisch sind in den Augen von
Gahl aber auch viele der Werbeaussagen mancher Smoothies-Hersteller.
Diese werben nämlich zum Beispiel damit, dass mit
100 Millilitern ihres Produktes die Hälfte der empfohlenen
täglichen Ration an Obst und Gemüse verspeist werden könne.
"Die angegebenen Mindestempfehlungen basieren auf einer von der
Weltgesundheitsorganisation festgelegten Menge von 400 Gramm pro
Tag, die auch in Entwicklungsländern mit geringer Verfügbarkeit
und geringem Obst- und Gemüsekonsum gelten", stellt Gahl
fest. Für Deutschland liege die DGE-Empfehlung aber mit 600 bis
650 Gramm weitaus höher.



WANC 19.11.07/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/19_11_smoothies.php
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