Johannisbrotbaum
Früchte des Johannisbrotbaums mit dem blutfettsenkenden Inhalt (Foto: biologie.uni-halle.de)
> Johannisbrotbaum: Fruchtmark gegen Cholesterin

Ein Extrakt aus Johannisbrotbaum-Fruchtmark soll die
Blutfettwerte senken. Das Fruchtmark kurbelt anscheinend die Fettverbrennung
an. Allerdings sind die langfristigen Effekte noch nicht untersucht.


Wissenschaftler am Deutschen Institut für
Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) hat die Ergebnisse einer Studie zu
den Inhaltsstoffen im Fruchtmark des Johannisbrotbaums, auch Carob genannt,
veröffentlicht. Der speziell hergestellte Extrakt hat bei den
Studienteilnehmern zur kurzfristigen Senkung der Blutfettwerte geführt und die
Fettverbrennung angekurbelt. "Es sind sehr interessante und viel
versprechende Ergebnisse. Dennoch ist es zu früh, um die Resultate auf
langfristige Effekte zu übertragen, da nur ein kurzes Zeitintervall untersucht
wurde", so Sindy Gründel vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Abteilung Klinische Ernährung.



Die Studienteilnehmer erhielten Testmahlzeiten, denen
entweder 0,5, zehn oder 20 Gramm des Extraktes aus Johannisbrotbaum-Fruchtmark
zugesetzt waren. Anschließend analysierten die Wissenschaftler das Blut der Versuchspersonen.
Als diese den Extrakt zusätzlich mit der Mahlzeit aufnahmen, sanken nach etwa
einer Stunde ihre Tryglyzeridwerte im Blut um bis zu 97,2 Prozent. Dieser
Effekt war für gut drei Stunden nachzuweisen. Gleichzeitig verringerte sich die
Konzentration der freien Fettsäuren im Serum um bis zu 67,2 Prozent. Außerdem
steigerte der Carob-Zusatz die Fettverbrennung.



Um den Extrakt herzustellen, wurde das Fruchtmark des Johannisbrotbaums (Carob)
entzuckert und ist somit reich an unlöslichen Ballast- und sekundären
Pflanzenstoffen. Es solle aber nicht mit dem vielfältig verwendeten
Johannisbrotkernmehl, wie es beispielsweise für die Herstellung von Eiscreme
und Soßen verwendet wird, verwechselt werden. Denn die Frucht des
Johannisbrotbaumes bestehe aus Kernen und Fruchtmark. Aus den Kernen wird das
Johannisbrotkernmehl hergestellt. Lediglich das Fruchtmark ist für die
Herstellung des Extraktes für die Studie verwendet wurden, erläutert Gründel.
Den für die Studie hergestellten Extrakt aus dem Johannisbrotbaum-Fruchtmark
gebe es jedoch noch nicht in den Lebensmitteln. Zukünftig werde aber in dieser
Richtung weitergeforscht, so Gründel.



WANC 19.05.06

 
 
 
 
 
 
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