Schokolade: In Maßen gesund

Natürlich macht Schokolade dick, jedenfalls,
wenn man Unmengen davon isst. Aber - Schokolade ist auch gesund, vor
allem wenn sie dunkel ist, also einen hohen Kakaoanteil aufweist. Sie
wirkt gegen Stimmungstiefs und schützt die Gefäße.


Vollmilch
oder Zartbitter, gefüllt oder pur, als feiner Überzug beim Kuchen oder
zu Pralinen verarbeitet... Schokolade gibt es in tausenderlei
Varianten. Jeder Deutsche, vom Kleinkind bis zum Greis, verzehrt pro
Jahr etwa acht Kilo dieser köstlichen Mischung aus Kakaobutter, Zucker
und Milch. Der zarte Schmelz ist für viele Menschen Seelenfutter,
Belohnung oder besondere Wonne. In der Winterzeit, wenn es früh dunkel
wird, greifen viele Menschen zur schokoladigen Waffe gegen das
Stimmungstief.



Und das soll
auch noch gesund sein? Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass alles
was gut schmeckt, eigentlich schlecht für uns ist, zeigen einige
Forschungsergebnisse, dass Schokolade ein wahrer Cocktail aus
potentiellen Schutzsubstanzen sei. Kakaoprodukte wurden im 19.
Jahrhundert noch in Apotheken verkauft. Ihre Inhaltsstoffe wirken
nämlich anregend und stimmungsaufhellend. Dass sie wundersam positive
Effekte auf die Psyche haben kann, lässt sich nicht bestreiten. Was ist
nun wirklich dran an der Schokolade?



Studien
zeigen zwar, dass Kakaoprodukte einen (wenn auch leichten)
blutdrucksenkenden Effekt haben. Tipp: Zartbitter hat einen besonders
hohen Kakaoanteil. Bitterschokolade biete außerdem Rauchern einen
gewissen Schutz vor Herzinfarkten. Der Verzehr von 40 Gramm schwarzer
Schokolade mit einem Kakaoanteil von 74 Prozent verbessere einer Studie
am Universitätsspital Zürich zufolge die Funktion der Gefäßinnenwände
sowie den so genannten antioxidativen Status.



Wer
sich in Büchern über Schokolade informiert, stößt dort fast immer auf
die These, dass Schokolade vor Karies schütze. Die meisten Autoren
berufen sich dabei auf Vincent J. Paolino, einen amerikanischen
Zahnmediziner. Er stellte fest, dass in der Kakaobohne Fluor und Tannin
enthalten sind. Beides sind Stoffe, die die Zähne stärken. Daraus den
Schluss zu ziehen, dass Schokolade den Zähnen gut tue, ist allerdings
völlig verkehrt. Schokolade besteht zum größten Teil aus Zucker. Und
selbst bittere Schokoladen, die vermehrt Kakaobestandteile enthalten,
weisen immer noch einen hohen Zuckeranteil auf.



Richtig
ist, dass in Schokolade Stoffe wie Koffein, Anamid und Polyphenole
enthalten sind, die das zentrale Nervensystem stimulieren, das Glücks-
und Lustempfinden anregen und im Ruf stehen das Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Um jedoch eine wirksame
Konzentration dieser Stoffe zu erreichen, müssten ganze 20 Kilogramm
Schokolade auf einmal verspeist werden. Diese Menge wäre dem Glücks-
und Lustempfinden gewiss nicht zuträglich.



Zudem
müssen die „Schokoholics“ wissen, dass der regelmäßige Genuss von
Praline, Schokoriegel oder Tafelschokolade direkt auf die Hüfte geht:
Bei einem Gehalt an 35 Prozent Fett und bis zu 50 Prozent Zucker ist
eine 100-Gramm-Tafel Milchschokolade eine Energiebombe von etwa 550
Kalorien. Deshalb rät das Deutsche Grüne Kreuz (DGK), lieber weniger
Schokolade zu essen, die dann aber wirklich zu genießen. Menschen mit
Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose oder
erhöhten Blutfetten sollten beim Genuss von Schokolade noch
zurückhaltender sein, empfiehlt das DGK.



WANC 13.12.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/13_12_gesunde_schokolade.php
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