Gen-Raps: UN soll entscheiden

Nach
Ansicht von Umweltschützern ist Gen-Raps GT73 gefährlich. Dafür gibt es
ihrer Meinung nach genügend Belege. Deshalb wird die Gentechnik
jetzt auch vor dem UN-Menschenrechtssausschuss verhandelt.


In
Großbritannien erbrachten Untersuchungen über die ökologischen
Auswirkungen des Anbaus von Gentech-Raps alarmierende Ergebnisse: Die
Wissenschaftler fanden heraus, dass durch den Anbau des Gentech-Raps
die Zahl der Schmetterlinge, Hummeln und Käfer deutlich zurückging.


In
Japan haben Behörden Gentech-Verunreinigungen durch im Hafen
verschüttete Rapssamen im Umkreis von 30 Kilometern festgestellt. Diese
Verunreinigungen sind nach Auffassung von Umweltschützern nicht
rückholbar.

Hersteller Monsanto selbst hatte in
Versuchen an mit Gentech-Raps gefütterten Ratten vergrößerte
Leberzellen festgestellt. In Kanada hat die großflächige Verunreinigung
der Rapsfelder mit Gentech-Sorten dazu geführt, dass für Bio-Bauern der
Anbau von Raps unmöglich geworden ist.

Genau jenen Punkt,
nämlich die rasende Ausbreitung und damit die Verhinderung des Anbaus
konventioneller Sorten bekämpft auch die österreichische
Anti-Gentech-Plattform Pro Leben vor dem Menschenrechtsausschuss in Genf.

Erklärt
einer der Initiatoren, Volker Helldorff: "Es wird deutlich, dass
Menschenrechte wie das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Zugang zu
gesunder Nahrung ohne gesundheitsbedenkliche Stoffe, das Recht auf
freie Verfügung über die natürlichen Ressourcen, das Recht auf
Selbstbestimmung, das Recht auf eine gesunde Umwelt durch die
Einführung der Gentechnik massiv gefährdet sind."

Dies komme
einer Existenzvernichtung der Landwirte nahe. "Die GMO-Pflanzen breiten
sich zu schnell aus, dadurch werden auch jene Bauern zwangsbeglückt,
die diese Pflanzen nicht wollen", warnt Helldorff. Mit der Aktion soll
auch Licht in die "Machenschaften der Gentech-Lobby" gebracht werden.

Dass genetische Verunreinigungen schwere Schäden verursachen können, meinen auch Experten der Umweltgruppe GLOBAL2000.
"Auch wenn sich die europäische Zulassung für GT73 auf Tierfutter und
industrielle Verwendungszwecke beschränkt, besteht die Gefahr, dass der
Gentech-Raps jederzeit gewollt oder auch ungewollt als lebensfähiges
Saatgut in die Natur gelangt", warnt Jens Karg, Gentechnik-Sprecher von
GLOBAL2000.

Der erst kürzlich von der EU zugelassene Raps
wurde von der Europäischen Umweltbehörde (EEA) als Hochrisikopflanze
bezüglich des unkontrollierten Vordringens in die Natur eingestuft. Und
nur sechs von 25 EU-Umweltminister haben GT73 als unbedenklich
eingestuft.

WANC 08.11.05/pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/08_11_genraps.php
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