Joghurt mit Zusatznutzen: Versprechen, den Cholesterinspiegel zu senken
> Cholesterinsenkende Lebensmittel: Nicht ohne Nebenwirkungen

Immer mehr Lebensmittel im Kühlregal tragen das Versprechen, den Cholesterinspiegel zu senken. Doch was sich günstig auf die Blutfettwerte auswirken soll, hat einen faden Beigeschmack. Bei regelmäßigem Verzehr senken sie nämlich auch den Beta-Carotin-Spiegel im Blut. Neue Kennzeichnungsvorschriften sollen jetzt den Verbraucher warnen.

Gesundheitsbewusste Verbraucher haben jetzt noch mehr Auswahl: Seit einigen Wochen tummeln sich neben Diätmargarine auch Milchgetränke, Joghurts und Joghurtdrinks im Kühlregal, die damit werben, den Cholesterinspiegel zu senken. Ab dem 21. Oktober 2004 müssen diese Lebensmittel nach der EU-Verordnung Nr. 608/2004 ausführlich gekennzeichnet werden, denn sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe mit positiven aber auch unerwünschten Wirkungen.

Es handelt sich um Pflanzensterine, die von Natur aus in geringen Mengen vor allem in Sonnenblumenkernen, Nüssen und Hülsenfrüchten, aber auch in Gemüse vorkommen. Sie senken nachweislich den Cholesterinspiegel. Der Nebeneffekt: Bei regelmäßigem Verzehr können sie auch den Beta-Carotin-Spiegel im Blutserum reduzieren.

Natürliches Beta-Carotin aus Obst und Gemüse gilt jedoch als wertvolles Antioxidans, das bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen eine Rolle spielt. Der Wissenschaftliche Ausschuss "Lebensmittel" der EU empfiehlt daher aufgrund seiner Untersuchungen, nicht mehr als drei Gramm Pflanzensterine pro Tag aufzunehmen.

Die neuen Kennzeichnungsvorschriften berücksichtigen diese Erkenntnisse: Der Hinweis "mit Pflanzensterin-/Pflanzenstanolzusatz" muss in unmittelbarer Nähe des Produktnamens angebracht sein. In der Zutatenliste ist die genaue Menge an Phytosterinen aufzuführen.

Damit Verbraucher diese Kennzeichnung richtig verstehen, sind noch weitere Angaben vorgeschrieben. Beispielsweise die Information, dass das Erzeugnis ausschließlich für Personen bestimmt ist, die ihren Cholesterinspiegel senken möchten. Für schwangere und stillende Frauen sowie für Kinder unter fünf Jahren ist es aber möglicherweise ungeeignet.

Auch müssen Hersteller darauf hinweisen, dass Patienten, die cholesterinsenkende Arzneimittel einnehmen, das Produkt nur nach Absprache mit dem Arzt verzehren sollten. Außerdem ist zu empfehlen, die Aufnahme von mehr als drei Gramm Pflanzensterinen pro Tag zu vermeiden.Zur Aufrechterhaltung des Carotinoidspiegels muß regelmäßig Obst und Gemüse verzehrt werden. Für gesunde Personen sind Produkte mit Cholesterin senkender Wirkung überflüssig.

WANC 08.09.04/aid
 
 
 
 
 
 
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