Die Rolle der Ernährung für unsere Gesundheit

Ernährung und Gesundheit oder Krankheit hängen eng zusammen. Vor allem die sogenannten Volkskrankheiten Diabetes mellitus, Fettsucht (Adipositas) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und  einige Formen von Krebs sowie chronische Entzündungsprozesse werden durch bestimmte Nährstoffe beeinflusst. Das ist eigentlich inzwischen fast jedem bekannt. Wie weit dieser Zusammenhang allerdings reicht, das ist immer wieder Gegenstand unteschiedlicher Einschätzungen. Eine Studie hat nun versucht genauere Informationen zu beschaffen.


Viele Erkrankungen sind ernährungsbedingt. Die Ernährungsforschung meint, dass zunehmend Krankheiten zu Tode führen, die mittelbar auch mit veränderten Ernährungsgewohnheiten im Zusammenhang stehen. Dazu zählen insbesondere die koronare Herzkrankheit, Hirngefäßerkrankungen, Diabetes, Tumoren der Leber, des Rektums und der Lunge sowie vor allem chronische Nierenerkrankungen. Dem Global Burden of Disease (GBD) 2014 zur Folgen, gehen fast ein Viertel aller weltweiten Todesfälle auf das Konto der Folgen von ernährungsbedingten Krankheiten. Das Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass ernährungsbedingte Leiden ein Drittel aller Kosten im Gesundheitswesen verursachen.


Jetzt haben Wissenschaftler aus Boston, Cambridge und New York die Ernährungsgewohnheiten von 16.620 Menschen im Zeitraum von 1999 bis 2012 ausgewertet. Dabei haben sie sich vor allem auf zehn Lebensmittel bzw. Inhaltsstoffe  konzentriert: Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte, unverarbeitetes rotes Fleisch, verarbeitetes Fleisch, Limonaden, Omega-3-Fettsäuren von Fisch, mehrfach ungesättigte Fette und Natrium (Kochsalz). Und diese Ernährungsmuster haben sie dann mit Todesfällen in Verbindung gebracht, deren Grund Herzerkrankungen, Schlaganfall oder Typ-2-Diabetes war.


Der Anteil der ernährungsbedingten Todesfälle bei kardiometabolische Erkrankungen (also Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Erkrankungen) belief sich demnach bei Männern auf 48,6% und bei Frauen auf 41,8%. Bei den 25-34-Jährigen war in 64,2% der durch Herzkrankheiten bzw. Diabetes hervorgerufenen Todesfälle falsche Ernährung die Ursache, bei den Über-75-Jährigen 35,7%. Deutlich zeigten sich Unterschiede auch bei der Bildung: weniger gut Gebildeten war die Ernährung bei 46,8% für den Todesfall verantwortlich, bei durchschnittlich Ausgebildeten bei 45,7% und bei sehr gut Ausgebildeten bei 39,1%. 


Am deutlichsten auf die Sterbequote durch Fehlernährung wirkte sich ein hoher Natriumkonsum (Anteil 9,5%) aus. Danach folgten zu geringer Konsum von Nüssen (8,5%), ein hoher Anteil verarbeiteter Fleischwaren (8,2%), zu wenig Omega-3-Fettsäuren (7,8%), geringer Gemüse- (7,6%) und Obstverzehr (7,5%) sowie ein hoher Verbrauch von Limonaden und anderen gesüßten Erfrischungsgetränken (7,4%).  


cs 9.3.2017/ Quelle: JAMA





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/ernaehrung-kardiometabolisch-9-3-17.php
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