Weniger essen – länger fit im Kopf

Es gibt eine "gehirn-schützende Diät"
für ältere Menschen. Wer sich kalorienärmer, mediterran und mit Oliven-
oder Fischöl ernährt, steigert und erhält länger seine geistige Frische.
Wissenschaftler der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum
Münster (UKM) reduzierten bei einem Teil der Studienteilnehmer drei
Monate lang die tägliche Nahrungsmenge auf bis zu zwei Drittel der
üblichen Kalorienmenge ("kalorische Nahrungsrestriktion"). Die
Lernleistung stieg dabei um 20 Prozent gegenüber der Vergleichsgruppe
an. Die Zufuhr mehrfach ungesättigter Fettsäuren ohne gleichzeitige
kalorische Restriktion hatte keinen positiven Effekt. Aus Tierversuchen wissen Forscher, dass eine Reduzierung der täglichen
Nahrungsmenge zu einer besseren Erinnerungsleistung und
Raumorientierung im Alter führen kann. Auch ist bekannt, dass die
erhöhte Zufuhr von einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren
(Olivenöl, Fischöl) und kalorienarme, mediterrane Kost einen relativen
Schutz vor neurodegenerativer Krankheiten, vor allem Morbus Alzheimer
und geistigem Altersabbau mit sich bringt. Dass eine "gehirn-schützenden Diät" älteren Menschen tatsächlich nutzt,
konnte die Studie jetzt nachweisen. Klinikdirektor Prof. Dr. Erich
Bernd Ringelstein hofft, “dass diese Studie dazu beiträgt, ein Umdenken
in unserem Lebensstil aller Altersgruppen einzuleiten, damit geistige
Frische und Wohlergehen lange erhalten werden können." Der Studie messen die Wissenschaftler auch vor dem Hintergrund des
Übergewichts vieler Kinder eine große Bedeutung zu: Sie zeige, dass das
Absenken des Insulinspiegels mit einer Verbesserung der kognitiven
Funktion einhergeht - und der Anstieg zum Gegenteil führt. Ringelstein:
"Die übergewichtigen Kinder werden als Erwachsene nicht nur sehr viel
kränker sein als die Vorgänger-Generation, auch ihre kognitive
Leistungsfähigkeit wird durch das Übergewicht und den gesteigerten
Insulinspiegel im peripheren Blut zunehmend leiden. Insulinabhängige
Stoffwechselwege des Gehirns sind für die Stabilisierung des
Langzeitgedächtnisses und für die Anpassung des Gehirns an wechselnde
Anforderungen maßgeblich." WANC 29.01.09, Quelle: Universitätsklinikum Münster





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/29_01_gehirn_schuetzende_diaet.php
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