Magarine oder Butter - was macht dicker?


Glauben auch Sie immer noch, dass Margarine weniger dick macht als Butter? Tatsächlich enthalten beide fast gleich viel Fett und Kalorien. Grundsätzlich sollte aber jeder die Fettzufuhr beschränken.


Margarine und Butter unterscheiden sich zwar in ihrer Fettsäurenzusammensetzung und ernährungs-physiologischen Wirkung, enthalten aber etwa die gleiche Menge an Fett und Kalorien, weiß Susanne Sonntag von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik. Menschen, die glauben durch den reinen Ersatz von Butter durch Margarine abzunehmen, müssen enttäuscht werden. Denn sowohl Butter wie auch Margarine enthalten im Durchschnitt 80 Prozent Fett.

Die weit verbreitete Annahme, dass Margarine fettärmer sei als Butter, stimmt also nicht. Beide Streichfette weisen aber Unterschiede in ihrer Fettsäurenzusammensetzung auf. Das Milchfett der Butter besteht vorwiegend aus gesättigten Fettsäuren, die einen negativen Einfluss auf den LDL-Cholesterinspiegel haben. Butter liefert auch Cholesterin. 30 Gramm davon enthalten etwa 70 Milligramm Cholesterin.

Allerdings beeinflusst, neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge, der Nahrungscholesteringehalt den Cholesterinspiegel im Blut nur gering. Gleichzeitig enthält Butter konjugierte Linolsäure, die im Pansen von Kühen, Schafen und Ziegen von Enzymen des Bakteriums Butyrovibrio fibrisolvens aus Linolsäure gebildet wird. Ernährungsmediziner sprechen ihr positive Wirkungen bei der Prävention von Krebserkrankungen und der koronaren Herzkrankheit zu.


Die Entwicklung der Margarine verdanken wir dem Kaiser Napoleon III., der für seine Heere einen preiswerten Ersatz für Butter benötigte. Er beauftragte den französischen Chemiker Meges-Mourièr, der ein Streichfett aus Rindertalg gewann. 1869 ließ er sich das Verfahren patentieren. Heute wird Margarine überwiegend aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, ist damit cholesterinfrei, und ist in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Diätmargarine muss einen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren von mindestens 40 Prozent enthalten. Diese Fettsäuren üben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel aus und können somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.


Wie lauten also nun die Empfehlungen, welches Streichfett ist für wen geeignet? Generell gilt für alle, dass die Fettzufuhr beschränkt werden sollte. Ernährungsexperten empfehlen die täglich Fettzufuhr von 30 bis 35 Prozent nicht zu überschreiten. Gesundheitsbewusste sollten Streichfette grundsätzlich sparsam verwenden. Stattdessen sollten vermehrt pflanzliche Öle eingesetzt werden.

Für Gesunde ist die Entscheidung, ob Butter oder Margarine, letztendlich eine Geschmacksfrage. Menschen, die erhöhte Blutfettwerte und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen, sollten auf hochwertige Diätmargarinen zurückgreifen, so Sonntag abschließend.

WANC 20.08.04





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/20_08_butter.php
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