Fasten gegen Arthrose: Weniger Schmerzen

Heilfasten hilft Arthrose-Patienten
nachweisbar. Zu diesem Ergebnis kommen Mediziner des
Universitätsklinikums Jena. Bei ärztlich kontrolliertem
"Saftfasten" gehen schon nach 15 Tagen die Schmerzen in den
Gelenken massiv zurück, die Gelenkfunktion verbessert sich und
das Wohlbefinden der Patienten steigt. Arthrosepatienten könnten
so mit Hilfe des Heilfastens auf ihre täglichen
Schmerzmedikamente verzichten oder zumindest die Zahl der Tabletten
massiv verringern.


"Der positive Nebeneffekt beim
Fasten ist außerdem, dass selbst drei Monate nach Abschluss der
15-tägigen Fastenkur die positiven Wirkungen immer noch
anhalten", so Sebastian Schmidt vom Kompetenzzentrum
Naturheilverfahren des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Schmidt
und sein Team haben mit der Klinik für Naturheilverfahren an der
Berliner Charitè
zusammengearbeitet und die therapeutische Wirksamkeit einer
ambulanten Fastenkur auf den Schmerz, die Gelenkfunktion und die
Befindlichkeit bei Patienten mit Knie-, Hüft- und
Fingergelenksarthrose untersucht.



"Wir haben verblüffende
Ergebnisse erhalten", erklärt die Leiterin des
Kompetenzzentrums Naturheilverfahren am UKJ, Christine Uhlemann. "Bei
allen Patienten gingen während des Heilfastens die Schmerzen
deutlich zurück und die anfänglich eingeschränkte
Gelenkfunktion hat sich signifikant verbessert, auch durch den
positiven Nebeneffekt der Gewichtsabnahme.“ Mit dem Studienergebnis
sei in dieser Form erstmals der Einfluss der Nahrung und des
Nahrungsverzichts auf Arthroseerkrankungen nach streng
wissenschaftlichen Regeln untersucht worden.



"Der Konsum von tierischen
Produkten begünstigt durch die Zufuhr von Arachidonsäure
aus tierischen Fetten die Entstehung und Verstärkung von
Entzündungen, wie diese bei Rheuma und Arthrose in den Gelenken
ablaufen", so Schmidt. Also kann eine Reduktion des
Säuregehaltes dabei helfen, die Entzündungen im Körper
zu reduzieren. "Wir haben bei den Patienten daher das
Bewusstsein für ein gesünderes Verhalten gestärkt",
so Schmidt.



Nach dem Heilfasten, das zunächst
aus einer dreitägigen schrittweisen Entlastung, dann zu acht
Tage Fasten mit nur maximal 300 Kilokalorien Aufnahme täglich
und dann vier Tage Aufbauernährung besteht, sei bei den
Patienten auch ein Wandel im Konsumverhalten eingetreten. "Generelle
Verbote sind zumeist kontraproduktiv, daher haben wir
Ernährungsvorschläge mit einer deutlichen Reduktion des
Fleischanteils angeboten", erklärt der Experte. Im
Endeffekt habe sich dann herausgestellt, dass die Patienten selbst
bemerkt haben, welche Nahrungsmittel ihnen nicht zuträglich
sind. "In weiterer Folge haben sie diese dann weggelassen."



Viel vegetarische, wenig tierische
Produkte und generell verkleinerte Portionen - das sei der Slogan.
"Dadurch lassen sich auch auf längere Sicht
Verschleißprozesse beeinflussen, so dass die Medikamentengabe
verringert werden kann", meint Uhlemann, die aber auch davor
warnt, Fasten ohne Fachberatungen durchzuführen. "Da Fasten
aber auch eine Belastung für den Körper ist, sollte es nur
unter ärztlicher Kontrolle erfolgen um mögliche
gesundheitliche Einschränkungen auszuschließen ",
warnt die Medizinerin.



WANC 16.07.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/16_07_heilfasten_arthrose.php
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