Diäten: Einstieg in die Essstörung

Wer will sie nicht verlieren? Die
Pfunde, die sich über den Winter angesammelt haben. Viele starten
deshalb gerade im aufkeimenden Frühling zum großen Angriff auf ihre
Speckpölsterchen. Mit einer Diät. Leider halten viele der hochgelobten
Abnehmstrategien nicht, was sie versprechen. In der Regel kommen die
verlorenen Kilos schnell wieder zurück. Dann steht häufig die nächste
Diät an. Die Gefahr für einen Kreislauf aus Hungern, Kontrollverlust,
Heißhungerattacken, Essanfällen, neuer Diät und wieder Hungern steigt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt deshalb
davor, dass Diäten bei der Entstehung von Essstörungen eine
entscheidende Rolle spielen können.
„Regelmäßige oder unkontrollierte Diäten können in eine ernsthafte
Erkrankung wie Bulimie oder Binge Eating münden“, postuliert Prof. Dr.
Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA). „Vor allem junge Menschen sind gefährdet, denn im
Jugendalter setzen sich insbesondere Mädchen intensiv mit ihrem
Körperbild auseinander. Bei jedem dritten Mädchen zwischen 14 und 17
Jahren gibt es Hinweise auf essgestörtes Verhalten, bei den Jungen sind
13,5 Prozent auffällig.“ Vorboten für eine spätere Essstörung können unter anderem die
Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen, aber auch Veränderungen im
Essverhalten sein. Hierzu zählen etwa der Einsatz von Appetitzüglern,
die übertriebene Verwendung von Light-Produkten, der häufige Gebrauch
von Abführmitteln oder permanente Diäten. Wie sehr sich Essstörungen inzwischen gerade bei Kindern und
Jugendlichen ausgebreitet hat, belegt die die bundesweite Studie zur
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen „KiGGS“, die das Robert Koch-Institut vom Mai 2003 bis zum Mai 2006 in insgesamt 167 Städten und Gemeinden mit 17.641 (8.985
Jungen und die 8.656 Mädchen) Kinder und Jugendlichen von 3 bis 17
Jahren durchgeführt hat. Die Studie will die Frage beantworten: „Wie
gesund sind unsere Kinder?“. Sie wird im übrigen fortgeführt. Die Studie ergab, 22% der Befragten als auffällig eingestuft werden
müssen und 78% als unauffällig gelten können. Das bedeutet, dass mehr
als jedes 5. Kind in Deutschland Symptome einer Essstörung aufweist. Mädchen haben mit 29% insgesamt fast doppelt so häufig Merkmale von Essstörungen wie Jungen. Im Alter von 11 Jahren
verhalten sich Jungen und Mädchen noch annähernd gleich. Bis zum Alter
von 17 Jahren der steigt Anteil der Mädchen, die als auffällig gelten
können, dann um ca. 50%. Bei den Jungen nimmt der Anteil der
Auffälligen bis zum Alter von 17 Jahren dagegen um etwa ein Drittel ab. Die KiGGS-Untersuchung ergab außerdem, dass insgesamt 15% der Kinder
und Jugendlichen übergewichtig sind. 6% aller Kinder, sind sogar
adipös. Das entspricht etwa 1,9 Millionen Übergewichtigen, darunter
800.000 mit Adipositas (Fettleibigkeit). WANC 16.03.10, Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/16_03_diaet_essstoerung.php
powered by webEdition CMS