Schlankheitsmittel: Die meisten erfüllen Anforderungen nicht

Pro Jahr geben die Bundesbürger rund 200 Millionen Euro für Schlankheitsmittel aus. Doch was nützen die? Meist wenig, sagt die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik. Abnehmerfolg basiert immer auf einer Umstellung der Ernährunsgewohnheiten.

Zum vierten Mal haben die Ernährungswissenschaftler der Gesellschaft die gängigen Schlankheitsmittel miteinander verglichen. Nach deren Bewertung sind die verschreibungspflichtigen Arzneimittel Reductil und Xenical sinnvoll und wirksam, wenn sie deutlich Übergewichtige im Rahmen eines ganzheitlichen Gewichtsmanagement-Programms bei Beachtung des Nebenwirkungspotentials einnehmen. Ebenfalls sinnvoll und wirksam ist das proteinmodifizierte Fasten mit sogenannten Formuladiäten, sofern es zu einer Ernährungsumstellung führt.

Erschreckend ist, moniert die Gesellschaft, dass alle anderen Schlankheitsmittel die Anforderungen an eine evidenzbasierte Therapie nicht erfüllen. Die häufig zur Gewichtsreduktion eingesetzten Abführ- oder Entwässerungsmittel sind nicht nur wirkungslos, sondern können auch eine Gesundheitsgefahr darstellen. Das Medizinprodukt CM3, das ebenfalls im Rahmen einer Übergewichtsbehandlung sinnvoll ist, ist nicht mehr in der in Studien geprüften Form im Handel.

Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik empfiehlt den Übergewichtigen in Deutschland eine Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und eine Verhaltensumstellung, um das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen.
Schlankheitsmittel sollten Übergewichtige nach Auffassung der Gesellschaft grundsätzlich in der Apotheke beziehen und sich zuvor vom Hausarzt beraten lassen. Wer sich von Schlankheitsmitteln erhofft, allein durch sie abzunehmen, bleibt in jedem Falle erfolglos, denn Schlankheitsmittel, die den Bauch wegzaubern, gibt es nicht.

WANC 05.02.05





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/05_02_diaetmittel.php
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