Mann auf Laufband
Krebs verhindern: Ein Drittel aller Krebsfälle soll sich durch mehr Bewegung und eine Gewichtsabnahme verhindern lassen
> Vorsorge gegen Krebs: Runter mit den Pfunden

Der Anteil des Körperfetts spielt
anscheinend eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Krebs.
Deshalb raten Wissenschaftler, auf das Gewicht zu achten und
bestimmte Lebensmittel zu meiden.


Einer Meta-Studie des World Cancer
Research Fund zufolge liegt in der Gewichtsabnahme ein Geheimnis der
Krebsvorsorge. Jeder sollte darauf achten, so dünn wie möglich
- allerdings nicht untergewichtig - zu sein. Zu vermeiden sind
gezuckerte Softdrinks, Alkohol und Speck. Das Cancer Institute hat
zwar keine neuen Studienergebnisse vorzulegen, verweist aber auf
insgesamt 7000 Krebsuntersuchungen der vergangenen fünf Jahre.



Der gesunde Body-Mass-Index liege
zwischen 18,5 und 25. Das Krebsrisiko steige allerdings, je näher
es bei 25 liege. Grundaussage der untersuchten Studien war, dass das
Körperfett einen wesentlichen Anteil bei der Entwicklung von
Tumoren spiele.



Die Studienautoren haben zudem eine
Liste von Lebensmitteln erstellt, die nur in Maßen genossen
werden sollten. Dazu gehören vor allem weniger als 500 Gramm
rotes Fleisch pro Woche, weniger Alkohol, weniger Schinken, Speck und
andere verarbeitete Fleischprodukte, wie etwa Würste, und
weniger gezuckerte Soft-Drinks.



Außerdem raten die Experten zum
täglichen Trainieren. Gewarnt wird vor der Gewichtszunahme ab
dem 21. Lebensjahr. Hinzu kommt noch der Ratschlag, Kinder mit
Muttermilch zu ernähren und auf Vitamin-Supplemente gegen Krebs
zu verzichten. Diese Empfehlungen wären allerdings keine Gebote,
schreiben die Forscher. "Wenn Menschen Interesse daran
haben, ihr Krebsrisiko zu verringern, sind diese Empfehlungen ernst
zu nehmen", erklärt Martin Wiseman.



Krebs sei kein Schicksal, sondern eine
Frage der Risikobewertung. Und diese könne man durch sein
eigenes Verhalten steuern. "Es ist sehr wichtig, dass Menschen
fühlen, dass sie das, was sie tun auch selbst kontrollieren",
so der Mediziner. Was die Studie allerdings auch deutlich machte, ist
die Tatsache, dass zwei Drittel der Krebsfälle gar nicht auf den
Lebensstil zurückzuführen sind.



Wiseman bleibt allerdings dabei, dass
von den insgesamt zehn Mio. Krebsfällen, die derzeit
jährlich weltweit diagnostiziert werden, drei Mio. durch
Lebensstiländerungen wie sie in der Studie aufgezählt
werden, verhindert werden könnten. In den Untersuchungen wurde
deutlich, dass bei Brust- und Darmkrebs Erkrankungen das Körperfett
eine wesentliche Rolle spiele.



Vom Aspekt der Krebserkrankung her,
sollte auch der Alkoholkonsum deutlich eingeschränkt werden,
legt die Studie nahe. Andere wissenschaftliche Studien haben
allerdings gezeigt, dass ein moderater Alkoholgenuss anderen
Krankheiten vorbeugen kann. Daher soll die Tagesration nicht mehr als
zwei Drinks für Männer und ein Drink für Frauen
betragen.



Von gezuckerten Softdrinks sollte
generell Abstand genommen werden, schreiben die Autoren. Diese würden
dafür sorgen, dass man dick werde. Das gilt auch für
Fruchtsäfte. Obwohl der wissenschaftliche Beweis für die
gesundheitlichen Vorteile der Muttermilch fehlen, raten die Forscher
dazu. Das Säugen verringere das Brustkrebsrisiko der Mutter und
eine zukünftige Fettleibigkeit des Kindes.



WANC 02.11.07

 
 
 
 
 
 
powered by webEdition CMS