Fett zum Frühstück hält schlank

Morgenstunde hat Gold im Munde. Wenn
es nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen geht, dann wohl eher
ein kross gebratenes Stück Frühstücksspeck. Denn ein fettes Frühstück
soll den Forschern der University of Alabama zur Folge davor schützen,
fett zu werden. Das hört sich völlig irre an. Doch weil man im Grunde
noch immer so wenig über den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der
Nahrungsaufnahme und den Auswirkungen auf das Gewicht weiß, gibt es
immer wieder überraschende und kaum glaubhafte Erkenntnisse.
Wer sich an das Sprichwort "Frühstück wie ein Kaiser, Mittagessen wie
ein König und Nachtmahl wie ein Bettler" hält, dürfte sich bestens vor
Übergewicht schützen. Die Forscher der University of Alabama jedenfalls
behaupten das. Sie untersuchten, wie sich verschiedene Arten von
Nahrung und deren Zeit der Einnahme auf das metabolische Syndrom bei
Mäusen auswirkt. Gesünder waren die Werte bei den Tieren, die morgens
mit viel Fett und wenig Kohlenhydraten gefüttert wurden als jene, bei
denen man umgekehrt verfuhr. Vor vorschnellen Rückschlüssen auf das Essverhalten warnt allerdings
Alexandra Hofer von der österreichischen Gesellschaft für Ernährung
(ÖGE):  „Der Einfluss des Zeitpunkts der Nahrungsaufnahme auf das
Gewicht ist bisher wenig erforscht, dürfte jedoch in Zukunft noch
einige neue Erkenntnisse liefern." Folgt man den US-Wissenschaftlern,
setzt Fettkost nach dem Aufwachen zumindest bei Mäusen den
Fett-Stoffwechsel schon früh in Gang und beeinflusst die Reaktion auf
verschiedene Arten von Nahrung während des Tages. Wurden die Tiere nach dem Aufwachen hingegen mit Kohlenhydrat-Kost
gefüttert, ergab sich ein völlig anderes Bild. Der
Kohlehydrat-Stoffwechsel wurde in Folge aktiviert und schien auch dann
noch in Betrieb zu sein, wenn die Mäuse im Lauf des Tages andere Arten
von Nahrung zu sich nahmen. Mäuse, die nach einem
Kohlenhydrat-Frühstück ein fettreiches Abendmenü verspeisten, nahmen am
deutlichsten zu, wurden adipös und entwickelten viel eher eine
Glucose-Intoleranz. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Frühstück den Metabolismus
für den Rest des Tages programmiert. „Scheinbar sorgt ein
kohlenhydratreiches Frühstück dafür, dass der Körper tagsüber
vorwiegend Kohlenhydrate verbraucht, während er nach fettreicher
Morgenkost zwischen Fett und Kohlenhydraten als Energiequelle für den
Stoffwechsel wählen kann", so Studien-Mitautor Martin Young. In den
Mäuseversuchen, die viermal wiederholt wurden, zeigten sich darüber
hinaus Vorteile einer kalorienarmen Ernährung vor dem Schlafengehen. Die Wiener Ernährungswissenschaftlerin Hofer kann die Empfehlung eines
fettreichen Frühstücks nicht unterstützen. "Es wird ohnehin bereits
zuviel Fett gegessen, teilweise unsichtbar in fertigen Nahrungsmitteln
versteckt." Gültig sei weiterhin der Rat, morgens ein Getreideprodukt
wie etwa Brot, ein Stück Obst oder Gemüse, ein Milchprodukt und ein
Glas Wasser oder Tee zu sich zu nehmen. „Als Fettlieferanten kommen
Nüsse oder Samen in Frage sowie Streichfett, das man jedoch sparsam
auftragen sollte", so Hofer. Günstig wäre zudem ein zweites Frühstück
im Lauf des Vormittages. Einige Studien zeigen bereits, dass der Energie- und Fettstoffwechsel,
Hunger und Sättigung sowie auch bestimmte Funktionen des
Magen-Darm-Trakts mit der inneren Uhr zusammenhängen. Am Nachmittag ist
der Grundumsatz des Menschen höher als vormittags, im Laufe des Tages
nimmt der Sättigungseffekt ab. Eine Verlagerung des Schwerpunktes der
Nahrungsaufnahme auf den Vormittag führte in einem anderen Versuch zu
Gewichtsverlusten, wenn gleichzeitig die Energieaufnahme leicht
vermindert wurde. Das seien Hinweise dafür, dass man sich abends beim
Essen zurückhalten sollte. WANC 01.04.10, Quelle: International Journal of Obesity, pte





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/01_04_fettes_fruehstueck.php
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