Sportarten, die Senioren gesund halten

Sport hält gesund. Auch ältere Menschen. Eine Studie hat jetzt untersucht, welche Sportarten besonders Herz-Kreislauf-Krankheiten und Krebs vorbeugen und das Leben verlängern. Und: Es gibt Mindestzeiten für die verschiedenen Sportarten, ab denen sie präventiv wirken.


Dass sich die meisten von uns zu wenig bewegen und auch deshalb oft ein zu hohes Gewicht mit sich herum schleppen, ist längst kein Geheimnis mehr. Das trifft vor allem für ältere Menschen zu, sagen jedenfalls Studien zu diesem Thema aus. Dabei bietet körperliche Bewegung die Chance, sich vor Krankheiten zu schützen. Denn auch das lässt sich aus verschiedenen Untersuchungen heraus lesen: Körperliche Inaktivität fördert die Zunahme von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und damit vorzeitigen Tod.


Die meisten Senioren gehen spazieren
Wissenschaftler von zwei medizinischen Instituten in den USA haben nun untersucht, welche von sieben Sportarten das größte Schutzpotential bietet und wieviel Zeit man investieren muss, um diesen Schutz wirksam werden zu lassen. Dazu haben sie zu Studienbeginn 2004/2005 von 272.550 Erwachsenen im Alter von 58 bis 82 Jahren Daten erhoben. Nach der Beobachtungszeit von 12,4 Jahren waren 43% der Personen verstorben.


Überraschend: Die meisten Senioren betätigten sich körperlich. Am häufigsten unternahmen 78% Spaziergänge, 30 % anderen Ausdauersport, 25% fuhren Rad, 14% spielten Golf, 10% schwammen, 7% liefen und 4% spielten Tennis oder ähnliches. Allerdings: Nur die wenigsten betrieben ihren Sport ausreichend intensiv.


Empfohlene Dauer körperlicher Aktivität
Gemessen wird die empfohlene Zeit, die man sich körperlich aktiv bewegen sollte, in sogenannten metabolischen Einheiten (MET: Metabolic Equivalent of Task). Genutzt wird diese Einheit, um verschiedene körperliche Aktivitäten zu vergleichen. Herz bewegt erklärt das so: „Definiert ist das MET als der Sauerstoffverbrauch eines 40-jährigen Mannes mit 70 kg in Ruhe. Er verbraucht dann 3,5 ml Sauerstoff pro Kilogramm Körpergewicht pro Minute. Analog dazu kann das metabolische Äquivalent auch über den Kalorienverbrauch definiert werden. Demnach ist 1 MET festgelegt als 1 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde."


Mediziner empfehlen Senioren 7,5 bis 15 MET pro Woche. Spaziergänger und Golfer brauchen dafür 2,5 Stunden wöchentlich, Radfahrer und Schwimmer nur 1,2 Stunden.


Laut der Studie bedeutete das Erreichen dieses Ziels über alle Sportarten hinweg eine Verminderung des Sterberisikos um 13%. Wer sich mehr bewegte, senkte dieses Risiko weiter. Ab 40 MET war aber kein Vorteil mehr zu erkennen.


Sportarten wirken unterschiedlich
Die Sportarten schnitten unterschiedlich. Im Vergleich mit Senioren, die sich nicht oder wenig bewegten, senkten mit einem Schläger betriebene Sportarten das Sterberisiko um 16%, Laufen um 15%, Spazierengehen um 9%, andere Ausdauersportarten und Golf um 7%, Schwimmen um 5% und Radfahren um 3%. In einem ähnlichen Verhältnis wirkten sich die unterschiedlichen Sportarten auf die Verminderung von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen aus.


Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass grundsätzlich jegliche körperliche Bewegung besser als körperliche Inaktivität ist und Erkrankungen vorbeugen kann. Und selbst ein wenig moderate Bewegung bringt der Gesundheit Vorteile. Unabhängig von der Sportart. Und unabhängig von Gewicht, Alter, Rauchen, Alkohol, Erkrankungen und Geschlecht.


Quelle: JAMA


26.8.2022





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/seniorensport-26-8-2022.php
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