Älterer Mann
Senioren: Oft wird einfach vergessen, nach eventuellen Schmerzen zu fragen
> Ältere Patienten: Keine Hilfe gegen Schmerzen

Ältere Menschen haben oft
Schmerzen. Doch den wenigsten wird geholfen. Vielfach werden die Nöte
der Patienten nicht beachtet.


Ältere Patienten erhalten häufig
eine nur unzureichende Schmerztherapie, sagt Dr. med. Andreas Kopf
von der Klinik für Anästhesiologie und operative
Intensivmedizin der Charité Berlin. In Pflegeheimen etwa
klagen 45 bis 80 Prozent aller Bewohner über anhaltende
Schmerzen, aber nur 20 Prozent werden dagegen behandelt.



Die häufigsten Schmerzursachen
älterer Patienten sind Wirbelsäulendegenerationen, Arthrose
und Arthritis, diabetische Nervenschädigungen, Schmerzen nach
einer Gürtelrosenerkrankung und Tumorerkrankungen. "Viele
Ärzte und Pfleger sind sich der Häufigkeit von Schmerzen
und der Notwendigkeit ihrer Behandlung nicht bewusst", erklärt
Kopf die Gründe für die unzureichende Schmerztherapie.
"Hinweise auf Schmerzen werden im Patientengespräch oft
nicht wahrgenommen."



Dies liegt auch daran, dass bei älteren
Patienten neben der eigentlichen Erkrankung durchschnittlich noch
fünf Nebendiagnosen mit durchschnittlich sieben Medikamenten
behandelt werden. "Eine derart komplexe Therapie verstellt oft
den Blick auf Schmerz", sagt Kopf. Bei dementen Patienten kommen
Einschränkungen der geistigen Funktionen hinzu, die die
Kommunikation zusätzlich erschweren.



WANC 28.08.07

 
 
 
 
 
 
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