Vitamin D: Schützt vor Stürzen

Vitamin D in Kombination mit Kalzium kann die Sturzhäufigkeit bei Senioren innerhalb von zwei bis drei Monaten um bis zu 49 Prozent senken. Denn Vitamin D fördert die aktive Kalziumaufnahme aus dem Darm und ist an der Mineralisierung der Knochen beteiligt. 20 Prozent des Vitamin D-Bedarfs wird über die Nahrung gedeckt, 80 Prozent über die Eigensynthese der Haut. Der menschliche Organismus kann Vitamin D aus der Vorstufe Dehydrocholesterin durch Einwirkung von UVB-Strahlen des Sonnenlichts synthetisieren. Vitamin D stärkt zusätzlich die Muskelkraft und verbessert die neuromuskuläre Koordination. Dadurch kommt es seltener zu Stürzen. Dieser Effekt erklärt auch, warum bei hospitalisierten älteren Patienten das Frakturrisiko bei Gabe von Kalzium plus Vitamin D im ersten Jahr um 30 Prozent sinkt, obwohl in so kurzer Zeit die Knochendichte kaum zunimmt.

Statistiken zeigen, dass jeder zweite über 80jährige mindestens ein Mal pro Jahr stürzt, der überwiegende Teil der über 85jährigen stürzt sogar mehrmals jährlich. Insgesamt kommt es in Deutschland jährlich zu 130.000 Oberschenkelhalsfrakturen. Die Behandlung verursacht enorme Kosten und stellt einen hohen Leidensdruck für jeden Betroffenen dar. Eine Hüftfraktur ändert das Leben der Patienten drastisch. Sie bedeutet eine starke Einschränkung der Mobilität und gleichzeitig einen Einbruch der Selbstständigkeit mit Einbußen der Lebensqualität.


Erstes Ziel jeder Osteoporosetherapie ist daher die Prävention von Stürzen bei Senioren. Kombinationspräparate (z.B. Brausetabletten mit mindestens 1000 Milligramm Kalzium und 800 I.E. Vitamin D) sind für Osteoporose-Patienten eine sinnvolle Medikation, weil die empfohlene tägliche Vitamin- und Mineralstoffmenge durch die Ernährung häufig nicht erreicht wird. Durch die gezielte Kalzium-/Vitamin D-Einnahme sinkt der altersbedingte Knochenmasseverlust. Milch und Milchprodukte (Joghurt, Kefir, Buttermilch und Hartkäse) zählen zu den besten Kalziumlieferanten. Pflanzliche Kalziumquellen sind Grünkohl, Brokkoli, Fenchel, Porree, Kräuter und Beerenobst. Die effizienteste Vitamin D-Quelle ist fettreicher Seefisch wie Hering, Lachs, Thunfisch und Makrele, so Pütz weiter.


Bewegung stellt einen wichtigen Stimulator für die Knochenneubildung dar. Insbesondere (Wasser-)Gymnastik verbessert die Koordination und die Körperbalance, was sich positiv auf die Sturzrate auswirkt. Sportliche Betätigung jeglicher Art ist besser als Bewegungsmangel. Es sollten daher alle Möglichkeiten von körperlichem Training mindestens drei Mal pro Woche für mindestens 30 Minuten genutzt werden, um einen aktiven Beitrag zur Therapie zu leisten.


WANC .06.03/Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/2165_vitamind.php
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