Schaufensterkrankheit: Wenn jeder Schritt schmerzt

Rund ein Fünftel
der älteren Menschen in Deutschland leidet an schweren
Durchblutungsstörungen in den Beinen. Das bedeutet, dass die
Beine schon nach wenigen Schritten so schmerzen, dass man stehen
bleiben muss. Wird diese periphere arterielle Verschlusskrankheit
(pAVK) – auch Schaufensterkrankheit genannt - frühzeitig
erkannt und behandelt, können schwere Folgen wie Schlaganfall
oder Amputation des Beines verhindert werden.


Die pAVK ist eine typische
Erkrankung älterer Patienten. „Rund 18 Prozent der über
65-Jährigen sind davon betroffen", weiß Dr. med.
Hans-Joachim Florek, Präsident der Deutschen
Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG),
Dresden. Ist die Erkrankung fortgeschritten, kommen die Patienten nur
noch wenige Meter voran, ehe sie krampfartige Schmerzen in den Beinen
zum Stehenbleiben zwingen. Dieses Symptom ist auch als
„Schaufensterkrankheit“ bekannt.



Ist der Patient zusätzlich
an Diabetes erkrankt, kommt es häufig zu offenen Wunden an den
Beinen - mit dem Risiko, dass ein Teil des Beines amputiert werden
muss. Viele Patienten mit einer pAVK erleiden außerdem im
Verlauf der Erkrankung einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.



Die
Behandlung konzentriert sich anfangs auf ein Reduzieren der
Risikofaktoren und ein intensiviertes Gehtraining. Risikofaktoren
sind zum Beispiel Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und
Rauchen. Regelmäßiges Üben ermöglicht eine
bessere Versorgung der Beinmuskulatur mit sauerstoffreichem Blut.



Ist
die Erkrankung fortgeschritten - Symptome dafür sind Schmerzen
in Ruhe und offene, schlecht heilende Wunden - bietet eine operative
Gefäßbehandlung die größten Chancen. „Methode
der Wahl ist die Gefäßrekonstruktion endovaskulär
oder mit einem Bypass", berichtet Florek. Dabei legt der Chirurg
einen Umgehungskreislauf mit einer Vene oder einer Kunststoffröhre,
welche eine bessere Durchblutung ermöglichen. „Dieses
Verfahren kann im Ober- und Unterschenkelbereich durchgeführt
werden und ist sehr erfolgreich. In vielen Fällen kann mit
dieser Maßnahme eine ansonsten unumgängliche Amputation
verhindert werden", erklärt der Gefäßchirurg.



WANC 13.04.07





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/13_04_schaufensterkrankheit.php
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