Behandlung mit der neuen Zement-Methode in Jena, Foto: Universität Jena
> Spezielle Behandlungsmethode bei Osteoporose


Osteoporose, "poröse Knochen" - so lautet die Diagnose für etwa 5-7 Millionen Menschen in Deutschland. Ein Drittel der Bevölkerung erleidet bis zum 75. Lebensjahr einen Knochenbruch, der durch diese häufigste Stoffwechselerkrankung des Knochens verursacht wird. Die meist altersbedingte Osteoporose zeichnet sich durch einen Abbau von Knochensubstanz und Erweiterung der Markräume aus. Die porösen Knochen, besonders im Bereich der Hüfte und Wirbelsäule, verursachen bei den Betroffenen große Schmerzen.


Diesen Osteoporose-Patienten kann jetzt in der Klinik für Neurochirurgie der Friedrich-Schiller-Universität Jena besser geholfen werden. Das Team um Prof. Dr. Rolf Kalff bietet seit kurzem eine Therapie – die sogenannte Vertebroplastie - an, bei der die porösen Knochen gezielt mit "Zement" aufgefüllt werden. Dadurch kommt es zur inneren Stabilisierung des Knochens und einer schnellen und langanhaltenden Schmerzlinderung. Die übliche Behandlung der Osteoporose mit Medikamenten verhindert zwar einen weiteren Abbau der Knochensubstanz, die Schmerzen blieben jedoch meist bestehen, da kein Neuaufbau der Knochensubstanz erfolgt.


Unter schonender lokaler Narkose gegebenenfalls unter Allgemeinnarkose wird mit einer Nadel von außen flüssiger Knochenzement in die betroffenen Wirbelkörper eingespritzt. Die Besonderheit: Mit Hilfe von Computertomographie und Röntgenabbildungen können die Ärzte während der Operation die Nadel genau an der Stelle platzieren, an der der Zement benötigt wird. Diese doppelte Kontrolle durch die bildgebenden Verfahren direkt im OP-Bereich ermöglicht einen punktgenauen, wohldosierten Einsatz des Zements. Dieser härtet innerhalb weniger Minuten aus. Die Behandlungskosten von etwa 2.000 Euro trägt die Krankenkasse.


WANC 03.03.03

 
 
 
 
 
 
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