Bluthochdruck und Übergewicht können das Risiko von Komplikationen in der Schwangerschaft drastisch erhöhen (Foto: IchSelbst!/ pixelio.de)
Bluthochdruck und Übergewicht können das Risiko von Komplikationen in der Schwangerschaft drastisch erhöhen (Foto: IchSelbst!/ pixelio.de)
> Wie sich Übergewicht und Bluthochdruck auf das Risiko einer Frühgeburt auswirken

Die Gesundheit der Mutter wirkt sich auf das Kind aus. Auch im späteren Leben. Sie hat aber darüber hinaus Einfluss auf das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt. Untersucht haben Wissenschaftler jetzt das Risiko bei Übergewicht und Bluthochdruck der Mutter. Sicher ist, dass sowohl Übergewicht wie Bluthochdruck das Geburtsrisiko beeinflussen.

In wieweit ein hohes Gewicht Risiken für das ungeborene Kind birgt, haben Wissenschaftler von Universitäten in London, Oslo, Trondheim und Kalifornien untersucht. Dazu haben sie Daten von 47.000 Fehlgeburten ausgewertet. Dabei stellte sich heraus, dass bei einem BMI (Body Mass Index) von 25 und 30 das Risiko für Fehlgeburten im Vergleich zu einer Frau mit einem BMI von 20 "signifikant" anstieg.

Pro 5 Punkte auf der BMI-Skala mehr erhöhte sich das Risiko für den Tod des Fötus während der Schwangerschaft oder für eine Totgeburt um zwischen 15% und 24%. Die Wissenschaftler warnen deshalb, dass selbst ein "mäßiger" Anstieg des BMI in der Schwangerschaft das Risiko für das ungeborene Kind ansteigen lässt.

Was Bluthochdruck für das Ungeborene und seine Mutter bedeutet, haben Mediziner vom King's College und St. Thomas' Hospital in London bei 795.221 Schwangerschaften erkundet. Frauen mit Bluthochdruck litten im Durchschnitt zu 25,9% an Präeklampsie, bekamen ihr Baby zu 41,4% durch einen Kaiserschnitt, hatten in 28,1% der Fälle eine Frühgeburt - vor der 37. Woche der Schwangerschaft, brachten in 16,9% der Fälle Babys mit einem Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm zur Welt, gebaren Kinder, die zu 20,5% in einer Frühgeburtsstation gepflegt werden mussten und erlitten in 4% eine Totgeburt.

Im Vergleich mit Frauen mit normalem Blutdruck war das Risiko für Frauen mit Bluthochdruck für Präklampsie um das 7,7fache, für einen Kaiserschnitt um das 1,3fache, für eine Frühgeburt und ein niedriges Geburtsgewicht um jeweils das 2,7fache, für die Frühgeburtsstation um das 3,2fache und für eine Totgeburt um das 3,2fache erhöht. Die Mediziner betonen, dass die Ergebnisse sehr deutlich gemacht hätten, wie negativ sich Bluthochdruck auf die Schwangere und ihr Baby auswirken könnten. Allerdings konnten sie keinen Vorschlag präsentieren, wie das Problem "effizient, sicher und kosteneffektiv" gelöst werden könnte.

Berliner Ärzteblatt 18.04.2014/ Quelle: JAMA, BMJ

 
 
 
 
 
 
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