Rauchverbote machen Frühgeburten seltener

Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, tun ihrem ungeborenen Kind nichts Gutes. Nicht nur, dass Kinder von rauchenden Müttern häufiger früh und mit geringerem Gewicht geboren werden. Auch leiden sie öfter unter einer verzögerten geistigen Entwicklung und verschiedenen Krankheiten wie Asthma, Allergien und Diabetes. Jetzt haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass anscheinend auch das Passivrauchen einen negativen Effekt auf Mutter und Kind haben.

Es gibt Studien, die belegen, dass Passivrauchen das Risiko für ein Geburtsgewicht unter 2500 Gramm um 22% und für eine Frühgeburt erhöht. Allerdings sind die Zusammenhänge und Abhängigkeiten oft nicht so einfach wissenschaftlich aufzudecken. Deshalb sind in der Vergangenheit auch viele Fragen offen geblieben.

Das hat sich nun geändert, weil sich den Wissenschaftlern eine einmalige Chance bot: In Belgien wurde das Rauchverbot in mehreren Phasen umgesetzt, so dass die Auswirkung einzeln erfasst werden konnte. So wurde ab Januar 2006 das Rauchen am Arbeitsplatz, ab Januar 2007 in Restaurants und ab Januar 2010 in Bars, die auch Essen servieren, verboten.

Ab Januar verzeichneten die Forscher einen Rückgang der Frühgeburten um 3,13%. Nach dem Januar 2010 sank die Frühgeburtsrate um weitere 2,65%. Die Wissenschaftler halten das für ein bemerkenswertes Ergebnis, weil damit pro 1000 Geburten 6 Frühgeburten weniger stattfinden. Und das nur deshalb, weil Schwangere weniger Passivrauchen ausgesetzt sind.

Berliner Ärzteblatt 18.02.2013/ Quelle: BMJ 2013

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Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/schwangerschaft/rauchen-18-02-13.php
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