Kinder, die als Fötus zu wenig Jod bekommen haben, leiden oft unter ein niedrigerem IQ (Foto: Arbeitskreis Jodmangel e.V.)
Kinder, die als Fötus zu wenig Jod bekommen haben, leiden oft unter ein niedrigerem IQ (Foto: Arbeitskreis Jodmangel e.V.)
> Jodmangel während der Schwangerschaft kann Intelligenz des Kindes beeinflussen

Mütter, die während ihrer Schwangerschaft mit zu wenig Jod versorgt sind, können laut einer Studie ihren Kinder schaden. Denn ein Jodmangel schlägt sich möglicherweise negativ auf  die geistige Entwicklung des Fötus nieder. So lag der Intelligenzquotient (IQ) der sich entwickelnden Kinder von Müttern mit einem schlechten Jodstatus dann später niedriger als bei denen mit einer guten Jodversorgung. 

In der Studie wurden 14541 Schwangere, die zwischen April 1991 und Dezember 1992 gebären sollten, beobachtet. Insgesamt wurden 13988 Kinder in die Studie aufgenommen. Bei den Frauen wurde der Jodgehalt im Urin gemessen. Es wurden zwei Gruppen gebildet, die eine mit einem Jodgehalt von bis zu 150 Mikrogramm/L und die andere über 150 Mikrogramm/L. 150–249 Mikrogramm/L in der Schwangerschaft gelten als ausreichende Jodversorgung. Bei den Kindern wurde im Alter von acht Jahren ein Intelligenztest und im Alter von neun Jahren ein Lesetest durchgeführt.

Die Kinder, die als Föten nicht ausreichend von ihrer Mutter mit Jod versorgt werden konnten, schnitten in allen Test schlechter ab als die, die Kinder,  deren Mütter einen guten Jodstatus gehabt hatten. So war das Risiko der Kinder von jodunterversorgten Müttern, sich beim IQ-Test im schlechtesten Viertel der Testkandidaten wieder zu finden, um 58% gegenüber denjenigen erhöht, die genügend Jod bekommen hatten. Bei der Fehlerfreiheit des Lesens war es um 69% und beim Verstehen des Gelesenen um 54% erhöht.

Außerdem stellten die Wissenschaftler um Sarah C. Bath, Ernährungswissenschaftlerin an der University of Surrey, fest, dass je größer dabei der Jodmangel der Mutter gewesen war, desto niedriger war später der IQ des Kindes. Und: Bereits ein leichter Jodmangel während der Schwangerschaft kann sich negativ auf den IQ des Ungeborenen auswirken. Das hat ein britisches Forscherteam herausgefunden.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sollen Schwangere täglich 250 Mikrogramm Jod zu sich nehmen. Als besonders gute Jodquellen gelten Milch- und Milchprodukte, Jodsalz sowie Seefisch, der mindestens zwei Mal pro Woche kredenzt werden sollte. Ob es dann noch zusätzlich der Einnahme von Jodtabletten bedarf, ist umstritten.  

Berliner Ärzteblatt 23.08.2013/ Quelle: Lancet 2013

 
 
 
 
 
 
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