Autismus wird durch Luftverschmutzung wahrscheinlicher

Wenn die Umwelt gefährliche Stoffe enthält, dann birgt das vielfältige Gefahren. Seit einiger Zeit weiß man, dass kontaminierte Partikel in der Luft das Risiko dafür erhöhen können, Autismus zu entwickeln. Das scheint vor allem bei Frauen in der Schwangerschaft und bei Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten der Fall zu sein. Neue Erkenntnisse belegen nun, dass Autismus bei den Kindern insbesondere dann auftritt, wenn die Belastung der Schwangeren durch schmutzige Luft in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft stattgefunden hat.

Untersucht wurden aus einer Gruppe von 116.430 Frauen in den USA, diejenigen, die zwischen zwischen 1990 und 2002 Kinder zur Welt gebracht. Damit wurden insgesamt 1767 Kinder erfasst, bei 245 wurde im Laufe der Jahre Autismus diagnostiziert. Bei den Müttern wie bei den Kindern wurde ermittelt, in wie weit sie neun Monate vor und nach der sowie während der Schwangerschaft verschmutzter Luft mit Kleinstpartikeln - definiert als Partikel mit einer Größe von 2,5 Microns (Mikrometer entspricht 0,0000001 Meter) und kleiner - ausgesetzt waren. Erfasst wurde außerdem die Verschmutzung mit größeren Partikeln, also oberhalb von 2,5 Mikrometern Durchmesser.

Es zeigte sich, dass das Risiko für eine Autismuserkrankung der Kinder dann stieg, wenn die Belastung mit verschmutzter Luft während der Schwangerschaft erfolgte. Ein Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Autismus konnte für die Zeit vor und nach der Schwangerschaft nicht gefunden werden.

Außerdem wurde fest gestellt, dass je höher die Belastung mit mit Kleinstpartikeln verschmutzter Luft war, desto höher das Risiko stieg. Am deutlichsten erwies sich der Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Autismus beim Nachwuchs, wenn die Belastung in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft vorgefallen war. Insgesamt bewegte sich die Erhöhung des Risikos zwischen 8 und 147%. Bei größeren Schmutzpartikeln gab es einen kaum nachweisbaren Zusammenhang.

Berliner Ärzteblatt 19.12.2014/ Quelle: Environ Health Perspect





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/schwangerschaft/autismus-19-12-14.php
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