Luftverschmutzung: Macht Kinder schon im Mutterleib krank

Die Belastung durch verkehrsbedingte
Luftverschmutzung beeinflusst die Entwicklung von Kindern im
Mutterleib. Wissenschaftler der University of Medicine and Dentistry
haben nachgewiesen, dass, je höher die Belastung der Mutter am Anfang
und am Ende der Schwangerschaft war, es umso wahrscheinlicher wurde,
dass sich das Kind nicht richtig entwickelte.
Das Risiko eines geringen Geburtsgewichts erhöhte sich mit jedem
Ansteigen des Feinstaubes um vier Mikrogramm pro Quadratmeter deutlich.
Es erhöhte sich auch bei jedem Ansteigen um 10 Teile pro Milliarde
Stickstoffoxid. Derzeit ist es laut den Wissenschaftlern nicht klar,
wie die Luftverschmutzung das Wachstum des Fötus genau beeinträchtigt.
Frühere Forschungen lassen jedoch vermuten, dass die Aktivität der
Zellen verändert wird oder die Menge des Sauerstoffs und der
Nährstoffe, die ein Kind im Mutterleib erhält, abnimmt. Das Team um David Rich nutzte Informationen von den Geburtsurkunden und
die beim Verlassen des Krankenhauses vorliegenden Unterlagen. Die
Wissenschaftler zeichneten Details wie die Ethnizität, den
Familienstand, die Ausbildung, ob die Mutter rauchte oder nicht und wo
sie zum Zeitpunkt der Geburt wohnte, auf. Die täglichen Daten von
Beobachtungsstationen für die Luftverschmutzung erhielten sie von der
US Environmental Protection Agency. In einem nächsten Schritt wurden die Daten der Stationen genommen, die
sich in einem Abstand von zehn Kilometern vom Wohnort der Mutter
befanden und ihre Belastung durch Luftverschmutzung ermittelt. Es
zeigte sich, dass Mütter von Kindern mit geringem oder sehr geringem
Geburtsgewicht eher jüngere und schlechter ausgebildete
Afroamerikanerinnen waren, die rauchten und Single waren. Aber auch
nachdem diese Faktoren berücksichtigt worden waren, blieb der
Zusammenhang zwischen höherer Belastung durch Luftverschmutzung und
einem geringeren Wachstum des Fötus bestehen. Zwei Arten von Verschmutzung durch Autos, winzige Rußpartikel und
Stickstoffoxid, hatten die größten Auswirkungen. Partikel aus den
Abgasen können sich in den Lungen ablagern. Winzige Partikel wie PM
2.5, die tief ins Gewebe eindringen, wurden bereits als Ursache für
Todesfälle durch Herzerkrankungen und Atemwegserkrankungen ermittelt. Für die Studie wurden die Daten von 336.000 Kindern ausgewertet, die
zwischen 1999 und 2003 in New Jersey auf die Welt gekommen waren.
Britische Experten wie Patrick O'Brien, vom UK's Royal College of
Obstetricians and Gynaecologists erklärten allerdings, dass dieser
Zusammenhang noch viel genauer erforscht werden müsste. Viele andere
Faktoren wie die Ernährung könnten ebenfalls eine wichtige Rolle
spielen. WANC 09.04.09/ Quelle: Journal of Epidemiology and Community Health





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/schwangerschaft/09_04_schwanger_luftverschmutzung.php
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