Kinder, die viel sitzen und sich wenig bewegen, leiden unter Bluthochdruck  (Foto: I.Friedrich/ pixelio.de)
Kinder, die viel sitzen und sich wenig bewegen, leiden unter Bluthochdruck (Foto: I.Friedrich/ pixelio.de)
> Kinder mit wenig Bewegung haben hohen Blutdruck

Kinder, die sich wenig körperlich bewegen, schaden ihrem Blutdruck. Die Kinder, die dagegen aktiv sind, beeinflussen ihn positiv. Eine Studie belegt jetzt, dass das, was bei Erwachsenen gilt, auch bei Kindern nicht falsch ist: Körperliche Aktivität und sitzendes Verhalten wirken sich unmittelbar auf den Blutdruck aus.

Untersucht wurden 5221 Kinder aus acht europäischen Ländern - Belgien, Deutschland, Estland, Italien, Schweden, Spanien, Ungarn und Zypern - im Alter von 2 bis 9 Jahren. Diese wurden mit einem Gerät ausgestattet, das ihre Bewegungsaktivität aufzeichnete - einem sogenannten Accelerometer. Zwei Jahre später wurden sie erneut untersucht.
Insgesamt wurde bei 100 von 1000 Kindern ein Bluthochdruck fest gestellt. 110 von 1000 Kindern litten an einem leicht erhöhten Blutdruck. Bei Kindern, die sich weniger als 60 Minuten am Tag bewegt hatten, wurde um 53% häufiger ein hoher Blutdruckwert gemessen.

Die Studie bestärkt bisherige Ergebnisse, die den günstigen Einfluss von körperlicher Aktivität auf den Blutdruck bereits gezeigt haben. Welche Mechanismen dieser Wirkung zu Grunde liegen, ist nicht vollständig geklärt. Ärzte wissen aber immerhin, dass die körperliche Anstrengung die innere Zellschicht der Blutgefäße stimuliert, so dass die Gefäße erweitert werden und der Blutdruck sinkt.

Inzwischen sind sich die Wissenschaftler auch sicher, dass die Höhe des Blutdrucks in Kindheit und Jugend die Entwicklung von Bluthochdruck im Erwachsenenalter maßgeblich beeinflusst. Und, dass das Problem in der Kindheit stetig zunimmt. Sagt Dr. Johann Böhmann, Chefarzt der Kinderklinik in Delmenhorst und Mitglied des Beirates der I.Family-Studie, erklärt: "Ich kann aus meiner Erfahrung bestätigen, dass die Fälle von Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen zunehmen."
 
Berliner Ärzteblatt 10.02.2015/ Quelle: International Journal of Cardiology

 
 
 
 
 
 
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