Arzneisaft für Kinder nicht mit Teelöffeln abmessen

Kinder bekommen Arzneimittel oft als
Saft. Arzneisäfte sollten grundsätzlich nicht mit Tee- oder Esslöffeln
abgemessen werden, da diese je nach Besteckfabrikat unterschiedlich
groß sind. „Kinder brauchen oft nur sehr kleine Mengen eines
Arzneisaftes, zum Beispiel einen halben Teelöffel. Solche Dosierungen
lassen sich oft nur mit einer Dosierspritze korrekt abmessen. Dieses
Hilfsmittel bekommen Eltern in ihrer Apotheke", betont Dr. Wolfgang
Kircher von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).
Sowohl Unter- als auch Überdosierungen sollten vermieden werden. Das
gilt besonders für Arzneisäfte mit stark wirksamen Substanzen. Zum
Beispiel kann es bei einer Unterdosierung eines Antibiotikasaftes zu
Resistenzen kommen. Mit einer Überdosierung steigt das Risiko für
Nebenwirkungen. Vielen Saftpräparaten liegen Dosierlöffel oder -becher bei. Aber auch
mit ihnen wird nicht immer die richtige Dosis abgemessen. Dies zeigt
eine Studie aus den USA, bei der 300 Mütter oder Väter gebeten wurden,
fünf Milliliter eines Saftes mit verschiedenen Dosierhilfen abzumessen.
Besonders ungenau war das Abmessen mit Dosierbechern: Jede vierte Dosis
überschritt die gewünschte Menge um mehr als 40 Prozent. Am besten
schnitten Tropfer und Dosierspritzen ohne Adapter ab. Kinder, die einen
Arzneisaft mit einer Dosierspritze in den Mund bekommen, sollten sitzen
oder stehen. Die Flüssigkeit langsam in die Wangentasche entleeren,
angepasst an die Schluckgeschwindigkeit. So wird der Würgereiz
umgangen. Für Säuglinge gibt es Messbecher mit aufsetzbaren Saugern. Für die korrekte Dosierung ist auch die Lagerungstemperatur wichtig:
Werden Arzneisäfte im Kühlschrank gelagert, werden einige ölige
Präparate dickflüssig und lassen sich nur schlecht dosieren. Ob ein
Arzneisaft im Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur gelagert werden
soll, hängt vom einzelnen Arzneimittel ab. Deshalb im Beipackzettel
nachlesen oder nachfragen, rät der Apotheker. 04.04.2011/ Quelle: ABDA





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/kind/04_04_arzneisaft.php
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