AHDS: Fastfood erhöht das Risiko

Sie werden meist Zappelphilippe
genannt. Kinder, die unkonzentriert sind, nichts zu Ende bringen, mit
ihren Gedanken einfach heraus platzen, ständig unruhing sind und herum
zappeln und manchmal auch aggressiv werden. Medizinisch nennt sich das
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (AHDS). Jetzt haben
Wissenschaftler ermittelt, dass die Ernährung einen direkten Einfluß
auf die Entstehung dieser Störung hat.
„Wir haben heraus gefunden, dass eine sogenannte westliche Ernährung
das Risiko an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
(AHDS) zu erkranken im Vergleich zu denen, die nur wenig dieser
Ernährung zu sich nehmen, mehr als verdoppelt,“ warnt Dr. Wendy Oddy
vom Telethon Institute for Child Health Research in Perth. Was die Ernähungswissenschaftlerin mit westlicher Ernährung meint,
lässt sich leicht erklären: Mahlzeiten an Imbissbuden, Süßigkeiten,
Frittiertes, verarbeitete Lebensmittel, rotes Fleisch, Milchprodukte
mit hohem Fettanteil. Oddy beobachtete Kinder 2.668 Kinder von ihrer Geburt an bis zum Alter
von 14 Jahren. Bei 115 von ihnen – 91 Jungen und 24 Mädchen –
diagnostizierten die Ärzte AHDS. Und dabei ergab sich ein deutlicher
Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Aufmerksamkeits- und
Hyperaktivitätsstörung und der „ungesunden“ Ernährungsweise. Was diese Zusammenhänge hervorruft, darüber können die Wissenschaftler
bisher nur Vermutungen anstellen. Eine ist, dass die westliche
Ernährung arm an Omega-3-Fettsäuren und anderen wichtigen Nährstoffen
ist. Und gerade die benötigt das Gehirn bei seiner Entwicklung
dringend. Ein Mangel daran könnte aber die AHDS-Störung begünstigen. „Wir vermuten, dass ein Heranwachsender bei einer westlichen Ernährung
über ein weniger optimales Fettsäurenprofil verfügt, eine Ernährung mit
höheren Omega-3-Fettsäureanteilen dagegen Vorteile für die psychische
Gesundheit und optimale Gehirnfunktion bringt,“ betont Oddy. Sie glaubt
auch, dass die Enährung mit Fastfood, Süßigkeiten und viel Fett dem
Gehirn nicht die genügende Menge von Mikronährstoffen zur Verfügung
stellt. Die werden aber besonders für Gehinrleistungen wie
Aufmerksamkeit und Konzentration gebraucht. Lebensmittel einer westlichen Ernährung könnten aber noch andere Risken
bergen. Denn vor allem Fertigprodukten werden oft Farb-, Geschmacks-
und Konservierungsmittel beigefügt. Diese könnten, so die
Ernährungswissenschaftler, durchaus für das Entstehen der Erkrankung
mitverantwortlich sein.  

 WANC 03.08.10, Quelle: J Atten Disord. 2010 Jul 14.





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/kind/03_08_AHDS_ernaehrung.php
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