Autoabgase verpesten die Luft mit Feinstaub, der der Gesundheit stark schadet (Foto: Gabi Eder/ pixelio.de)
Autoabgase verpesten die Luft mit Feinstaub, der der Gesundheit stark schadet (Foto: Gabi Eder/ pixelio.de)
> Abgase lassen das Hirn schrumpfen

Die Verschmutzung der Luft ist für die Gesundheit des Menschen besonders dann gefährlich, wenn sie Feinstaub enthält. Feinstaub schadet nicht nur den Atmungsorganen, sondern auch Herz, Gefäßen und der Fortpflanzungsfähigkeit und kann Allergien und Krebs verursachen. Eine neue Untersuchung der Universität Boston belegt nun, dass Feinstaub die Gehirnstrukturen verändert und zu einer Verringerung der Gehirnmasse führt.

Feinstaub stammt zum größten Teil von Autoabgasen. Dieser enthält Partikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2.5) sind, oder anders ausgedrückt - kleiner als 0.0025 Millimeter. Das sind Teilchen, die sind so klein, dass man sie mit dem bloßen Auge natürlich nicht sehen kann. Und damit kommt man in den Bereich ultrafeiner Partikel, in denen es schwierig wird, sie zu messen und dadurch nachzuweisen. Ihre kaum vorstellbare Kleinheit macht sie so gefährlich, weil sich der Körper kaum gegen sie wehren kann. Dieser Feinststaub dringt durch alle Barrieren, die der Körper gegen Eindringlinge aufgebaut hat.

Untersucht wurden 943 Frauen und Männern im Alter über 60 Jahren, die relativ gesund und vor allem nicht an Demenz erkrankt waren oder einen Hirnschlag erlitten hatten. Diese Menschen wurden über einen Zeitraum von zehn Jahren - von 1995 bis 2005 - beobachtet. Dabei zeigte sich, dass je höher die Menge an Feinstaub war, die Zahl der kleinen Infarkte und dadurch Schädigungen im Gehirn zu- und die Gehirnmasse abnahm.

Erhöhte sie der Anteil der PM2.5-Teilchen um nur 2 Mikrogramm (das sind 0,002 Milligramm) pro Kubikmeter dann verminderte sich das zerebrale Gehirnvolumen um 0,32 Prozent. Gleichzeitig erhöhte sich das Risiko für Mikroinfarkte - die sind zwar mit einem Schlaganfall nicht zu vergleichen, doch fügen sie dem Gehirn kleine Schädigungen zu, die die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und in Störungen der Gehirnfunktionen bis hin zur Demenz münden können - um 46 Prozent.

In der Summe bedeutete das, dass die Feinstaubbelastung über einen längeren Zeitraum, die Alterung des Gehirns um ca. ein Jahr beschleunigte.

29.04.2015/ Quelle: STROKEAHA

 
 
 
 
 
 
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