> Die Wahrheit zu sagen, hält gesund

Wer die Wahrheit sagt, wird dadurch gesünder. Psychologen der University of Notre Dame berichten, dass bei Menschen, die Alltagslügen bewusst und drastisch reduzierten, Gesundheitsbeschwerden anahmen. Es gilt aber auch der Umkehrschluß: Wer lügt, wird eher krank.

An dem Ehrlichkeits-Experiment, das zehn Wochen dauerte, nahmen 110 Personen - zwei Drittel davon Studenten - teil. Studienleiterin Anita Kelly wies jeden Zweiten an, im Versuchszeitraum auf kleine und größere Lügen zu verzichten. Wer die Wahrheit sagte, litt deutlich weniger unter Gesundheitsproblemen: Sie hatten weniger Halsschmerzen, Kopfweh, Spannungsgefühle oder Traurigkeit wie die Gruppe der Lügenbolde. In Analysen zeigte sich auch eine Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen bei der ehrlichen Gruppe. Die Wissenschaftler meinen, dass das ein Effekt der körperlichen und psychischen Gesundheit sein könnte.

Warum Lügen krank macht, erklären Psychiater so: Lügen verursacht Stress. Und ständiges Lügen verursacht chronischen Stress. Chronischer Stress ist aber Auslöser vieler Beschwerden.
Auch wenn Ehrlichkeit oft anstrengend ist, richteten sich die Studienteilnehmer auf ihre Weise darauf ein. Ihre durchschnittliche Lügenrate lag am Ende des Experimentes bei einer Unwahrheit pro Woche. Sie hatten mehrere Strategien entwickelt, um nicht lügen zu müssen. So wechselten manche einfach zur Wahrheit, andere flüchteten sich nicht mehr in Ausflüchte. Ganz geschickte umgingen prekäre Situationen, in dem sie ihren Gegenüber bei verfänglichen Fragen durch eine Gegenfrage ablenkten.

Berliner Ärzteblatt 15.08.2012, Quelle: American Psychological Association, pte
 
 
 
 
 
 
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