> Alzheimer: Erste Symptome meist im Alter von 65 bis 75 Jahren

Die ersten Symptome einer Alzheimer-Krankheit sind nachlassende Gedächtnisleistungen. Doch wann die Erkrankung genau beginnt, das war bisher nicht genau geklärt. Neue Studien belegen, dass sie sich bei den meisten Betroffenen im Alter von 65 bis 75 Jahren einstellt. Zu diesem Zeitpunkt sind die meisten Patienten sehr wahrscheinlich aber schon 10 bis 20 Jahre an Alzheimer erkrankt.

Mediziner der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben jetzt herausgefunden, dass junge Menschen auch ca. 30 bis 40 Jahre vor dem typischen Einsetzen der Krankheit und trotz genetischer Vorbelastung noch keine Spuren von Alzheimer zeigen. Untersucht wurde das Blut von  Freiwilligen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, ob darin Änderungen der Konzentrationen eines Peptids mit dem Namen Amyloid β aufzufinden war. Dieses lagert sich nämlich bei Alzheimer-Patienten im Hirn ab. Ein niedriger Amyloid β-Spiegel in der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit gilt als frühestes Anzeichen der Alzheimer-Krankheit.

Obwohl manche der Testpersonen diesen genetischen Risikofaktor für Alzheimer in sich trugen, zeigte von diesen aber keine Gedächtnisprobleme. Im Vergleich mit genetisch nicht vorbelasteten Probanden wiesen ihre Blutproben keine Unterschiede auf. „Aus den Ergebnissen können wir ablesen, dass auch die Personen, die mit genetischen Risikofaktoren belastet sind, in einem frühen Lebensalter noch nicht krank sind. Sehr wahrscheinlich beginnt die Krankheit etwa zehn bis 20 Jahre bevor sich die ersten Symptome zeigen, darauf lassen ältere, schwedische Untersuchungen schließen, aber nicht früher“, erläutert der Leiter der Studie, Prof. Dr. Piotr Lewczuk.

Aber nicht alle Träger dieses genetischen Merkmals erkranken im Laufe ihres Lebens tatsächlich an Alzheimer. Darüber hinaus können Menschen ohne Vorbelastung im Erbgut die Alzheimer-Krankheit entwickeln. Diabetes, Bluthochdruck und ganz einfach das fortgeschrittene Alter können der Krankheit Vorschub leisten.

Berliner Ärzteblatt 20.05.2014/ Quelle: Journal of Alzheimer’s Disease

 
 
 
 
 
 
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