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Je älter Frauen werden, desto häufiger leiden sie an einer psychischen Störung (Foto: DAK/Wigger)
> Frauen leiden häufiger unter psychischen Störungen

Frauen erkranken im Vergleich zu Männern rund
doppelt so häufig an psychischen Krankheiten. Mit zunehmendem Alter steigt die
Erkrankungshäufigkeit an.


Bis zum Alter von 10 bis 15 Jahren leiden Jungen fast dreimal häufiger an
psychischen Störungen als Mädchen. Aber bereits in der Altersgruppe der 20- bis
25-Jährigen kehrt sich die Situation um. Hier erkranken Frauen rund ein Prozent
öfter an einer psychischen Störung als Männer. Und je älter Frauen werden,
desto häufiger leiden sie an einer psychischen Störung. Die Palette der
psychischen Störungen ist breit. U. a. gehören Krankheitsbilder wie
Depressionen, Neurosen, Schizophrenie, Demenz, Traumata und dauerhafte
Veränderungen des Gehirns nach Unfällen oder Tumoren dazu.



Bei Frauen, die über 80 Jahre alt sind, liegt die Krankheitshäufigkeit
bei neun Prozent. Männer sind in dieser Altersgruppe nur zu rund sechs Prozent
von einer solchen Krankheit betroffen. Relativ konstant liegt die Erkrankungsrate bei Frauen
und Männern im mittleren Alter: Fast sechs Prozent der 40- bis 60-jährigen
Frauen und rund vier Prozent der Männer in diesem Alter sind von einer
psychischen Störung betroffen.



Im Vordergrund stehen dabei die Diagnosegruppen der so genannten
affektiven Störungen - wie Depressionen - sowie der neurotischen Belastungs-
und somatoformen Störungen - wie Phobien und Angststörungen. Insgesamt sind
fast vier Prozent der Frauen von einer dieser Störungen betroffen. Das ist
Ergebnis einer bundesweiten Auswertung der Krankheitsdaten der Kaufmännischen Krankenkasse
(KKH).



Grundsätzlich leiden Arbeitslose häufiger unter psychischen
Störungen als Berufstätige. Jedoch sind Frauen in Büroberufen noch stärker von
psychischen Störungen betroffen als Menschen ohne Arbeit. Rudolf Hauke,
Vorstandsmitglied der KKH: "Bei den Berufstätigen konnten wir analysieren,
dass das Erkrankungsrisiko der Frauen mit Bürotätigkeiten um sieben Prozent höher
liegt. Die Männer in Büroberufen sind dagegen nur zu rund einem Prozent von
einem dieser Krankheitsbilder betroffen."



Das geringste Risiko für eine psychische Erkrankung konnte
die KKH bei Frauen und Männern finden, die einer Arbeit im Landverkehr oder
Lager- und Transportbereich nachgehen. Hier liegt die Krankheitshäufigkeit nur zwischen
0,1 und 0,4 Prozent.



WANC 29.05.06

 
 
 
 
 
 
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