Krank geschrieben: Psychische Probleme lassen länger fehlen

Krankheitsbedingte Fehlzeiten haben
erneut leicht zugenommen. Für die Zunahme der Krankheitstage sind neben
einem Anstieg von Krankheiten des Atmungssystems die seit Jahren
steigenden Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen
verantwortlich. Und die dauern wesentlich länger, als andere
Krankheiten.
Bei den 9,7 Millionen AOK-Versicherten stieg der Krankenstand im Jahr
2008 von 4,5 auf 4,6 Prozent. Die Arbeitnehmer waren durchschnittlich
17,0 Kalendertage krankgeschrieben. Im Jahr zuvor waren es noch 16,3
Tage. Damit stieg die Zahl der krankheitsbedingten Ausfalltage um 3,2
Prozent, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) ermittelt
hat. In den vergangenen Jahren ist der Krankenstand stetig zurückgegangen
und erreichte 2006 einen historischen Tiefstand. In den letzten zwei
Jahren gab es dagegen wieder eine leichte Zunahme der Ausfalltage. So
stieg der Krankenstand im Jahr 2008 auf 4,6 %. Mehr als die Hälfte
gesetzlichen Krankenversicherten waren 2008 mindestens einmal
krankgeschrieben (52,9 % aller AOK-Mitglieder). Im Durchschnitt dauerte
eine Arbeitsunfähigkeit 17 Tage (2007: 16,3 Tage). In den einzelnen Branchen zeigen sich jedoch erhebliche Unterschiede
bei den Fehlzeiten: Branchen wie Abwasser- und Abfallbeseitigung (23,8
Tage), Metallerzeugung und -verarbeitung (21 Tage) und Autoindustrie
(19,1 Tage) verzeichnen hohe Ausfallzeiten. Andere Bereiche wie die
Datenverarbeitung (9,5 Tage), das Kreditgewerbe (11,6 Tage), der
Bereich Forschung und Entwicklung (12,5 Tage) und das
Versicherungsgewerbe (12,7 Tage) hingegen weisen niedrige Fehlzeiten
auf. Wie bereits im vergangenen Jahr waren die meisten Ausfalltage auf
Muskel- und Skeletterkrankungen (24,2 %), Verletzungen (12,6 %),
Atemwegs- (12,5 %) und psychische Erkrankungen (8,3 %) zurückzuführen. Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen haben in den letzten
Jahren stark zugenommen: Während andere Erkrankungsarten in den letzten
zehn Jahren stetig abgenommen haben, sind die Fehlzeiten aufgrund
psychischer Erkrankungen seit 1995 um 80 % gestiegen. Im Vergleich zu
anderen Erkrankungen sind psychische Erkrankungen häufig mit langen
Ausfalltagen verbunden. Durchschnittlich fehlt ein Arbeitnehmer
aufgrund einer Erkrankung der Atemwege 6,4 Tage, bei einer psychischen
Erkrankung 22,5 Tage. WANC 25.02.09, Quelle: wido





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/25_02_krankschreibung_psyche.php
powered by webEdition CMS