Weihnachten, Fest der Familie – oder……?

Eigentlich ist Weihnachten ein Fest
der Familie. Doch die Vorstellung von einem glücklichen Paar unter dem
Weihnachtsbaum im Kreise seiner Kinder und Verwandten deckt sich häufig
nicht mehr mit der Lebenswirklichkeit. Viele Menschen leben alleine.
Doch gegen ein einsames und melancholisches Weihnachten gibt es mehrere
Strategien.
“Bei so viel öffentlich verordneter Vorfreude gerät leicht in
Vergessenheit, dass für viele Menschen die 'stille Nacht' vor allem
eine einsame Nacht ist", bemerkt Heiko Schulz, Diplom-Psychologe bei
der Techniker Krankenkasse (TK). Nach Angaben des Statistischen
Bundesamtes wurden 2009 fast 40 Prozent aller deutschen Haushalte von
Singles geführt. Insbesondere Senioren, die ihre Lebenspartner bereits
verloren haben oder deren Angehörige weit weg leben, fürchten sich vor
dem 24. Dezember. Auch viele Singles haben Angst, an Heiligabend zu den
Alleingelassenen zu gehören. "Leider besteht eine kollektive Vorstellung, wie Heiligabend
idealerweise zuzubringen ist, nämlich gemeinschaftlich in seliger
Harmonie. Diese Erwartungshaltung setzt aber vor allem jene unter
Druck, die dieser Norm nicht entsprechen können", erläutert Schulz.
Viele Menschen, die am 24. Dezember allein zu Hause sind, greifen daher
zum Telefonhörer und wählen die Rufnummer einer Beratungsstelle oder
Seelsorgeeinrichtung. "So haben Betroffene für einige Zeit die
Möglichkeit, ihrer Einsamkeit zu entfliehen", sagt Schulz. Dabei ist niemand gezwungen, Weihnachten allein zu verbringen. "Eine
Möglichkeit, an Heiligabend unter Leute zu kommen, ist es
beispielsweise, eine öffentliche Weihnachtsveranstaltung aufzusuchen.
Nicht nur Städte, auch Kirchen, Vereine sowie Kneipen und Restaurants
bieten mittlerweile eine alternative Abendgestaltung an", rät Schulz. Sollten Einladungen zum Weihnachtsessen ausbleiben, greift man am
besten selbst zum Hörer, sucht Gleichgesinnte und bereitet für sich und
andere ein leckeres Menü zu. Und ist es letztlich doch so, dass man den
Heiligabend allein verbringt, sollte man das Fest dennoch ganz bewusst
mit sich selbst begehen. "Wichtig ist in diesem Fall, nicht
melancholischen Gedanken nachzuhängen, sondern die Wohnung zum Beispiel
gemütlich herzurichten oder mit einem Geschenk gut für sich selbst zu
sorgen", so Schulz. Sicher ist der 24. Dezember ein besonderer Tag,
aber dennoch sollte man sich davor schützen, emotional zu sehr unter
Druck zu geraten.   WANC 23.12.2010, Quelle: TK





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/23_12_weihnachtsblues.php
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