Burnout: Vorbeugen statt nachsorgen

Erschöpft, krank, abgekapselt -
Burnout ist längst nicht mehr nur eine Managerkrankheit. Von der
Führungskraft bis zur Hausfrau häufen sich die Fälle in Deutschland.
Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse fühlt sich jeder dritte
Berufstätige erschöpft oder ausgebrannt. Dagegen hilft nur, seine Zeit
und sich selbst besser zu ordnen und zu planen.
“Burnout ist ein Zustand emotionaler und körperlicher Erschöpfung, der
die Betroffenen von ihren Mitmenschen isoliert", erklärt Dr. Ulrike
Roth, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland. Betroffene kennen keine
Grenze mehr zwischen einem gesunden Engagement und dem "Zuviel".  “Wer ausbrennt, hat vorher für etwas gebrannt", erklärt Roth.
Meist tappen Engagierte, Pflichtbewusste und hoch Motivierte in die
Burnout-Falle. Gründe sind oft unrealistische Erwartungen und
Leistungsanforderungen. Zunehmend sind dies auch Frauen, die Familie
und Beruf unter einen Hut bringen wollen. Auch wenn es heutzutage gang und gäbe ist, permanent im Stress zu sein
- gesund ist es nicht. "Spätestens wenn Beschwerden wie Depression,
Rücken- und Kopfschmerzen, Magen-Darm-Erkrankungen, Schlaflosigkeit
oder der Griff zu Suchtmitteln auftreten, ist die Grenze
überschritten", warnt die Arbeitsmedizinerin. Hilfe könnte die professionelle Unterstützung durch einen Psychologen
leisten. Noch besser ware es, es gar nicht so weit kommen zu lassen. In
Kursen zum Thema Zeitmanagement und Selbstorganisation könnten die
Teilnehmer lernen,  verantwortungsvoll mit den eigenen Kräften
umzugehen und sich realistische Ziele zu setzen - in Beruf und in der
Familie. Die Betroffenen müssten lernen, die Arbeit zu ordnen und zu planen, um
den Überblick zu behalten. Wichtig ist auch, delegieren zu können, denn
keiner kann alles alleine schaffen. "Gefragt sind allerdings auch die
Arbeitgeber", ist Roth überzeugt. Unternehmen müssen die
Rahmenbedingungen schaffen, damit sich das Arbeitspensum des Einzelnen
in einem machbaren Rahmen bewegt. Eine systematische Ressourcenplanung
verhindere, dass Einzelne ihre Arbeitskraft vielleicht sogar zunächst
unbemerkt über Gebühr verschleißen. "Erfolg und eine gesunde Work-Life-Balance schließen sich nicht aus",
ermutigt Roth. Wer langfristig gesund und arbeitsfähig bleiben will,
muss regelmäßig Kraft schöpfen können. Deshalb sollte die Freizeit
wirklich nur zur Erholung genutzt werden. Ständige Erreichbarkeit für Arbeitgeber und Geschäftspartner sei nicht nur
nervig für Familie und Freunde, sondern erschwere auch das entspannte
Abschalten. WANC 23.06.10, Quelle: TÜV





Quelle:
http://www.medizinauskunft.de/home/artikel/index.php/index.php/23_06_burnout.php
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